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Ort fühlt sich missachtet - Verliehausen wartet seit 20 Jahren auf Fußgängerüberweg

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Von: Frank Schneider

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Wie kommt man sicher über die Straße? Diese Frage stellt sich in Verliehausen, wo der Ortsrat seit 20 Jahren einen Fußgängerüberweg über die Ortsdurchgangsstraße fordert.
Wie kommt man sicher über die Straße? Diese Frage stellt sich in Verliehausen, wo der Ortsrat seit 20 Jahren einen Fußgängerüberweg über die Ortsdurchgangsstraße fordert. © Saskia Ebel/nh

Die Forderung nach einer Querungshilfe für Fußgänger an der Durchgangsstraße in Verliehauen besteht seit 20 Jahren.

Verliehausen – Sind wir im Uslarer Land Menschen zweiter Klasse? Diese Frage bekommt Verliehausens Ortsbürgermeister Friedbert Leßner zuletzt sehr häufig gestellt. So beginnt ein offener Brief von ihm an die Verwaltung der Stadt Uslar, den Stadtrat und den Landkreis Northeim.

Dabei geht es um eine Forderung, die schon seit 20 Jahren besteht: Eine Querungshilfe für Fußgänger an der Durchgangsstraße, konkret um einen Fußgängerüberweg in der Ortsmitte im Bereich Offenser Straße/Weserstraße.

Der Ortsbürgermeister berichtet in der Angelegenheit, dass alle, die mit dem Bus oder mit dem Auto nach Göttingen fahren, begeistert beobachten können, so Leßner, wie in den Ortschaften Lödingsen und Erbsen, beides Orte der Gemeinde Adelebsen, Querungshilfen in Form von Fußgängerampeln entstanden sind.

Verliehausen: „Gott sei Dank, nur jeweils ein Unfall mit Personenschaden zu verzeichnen“

So stelle sich die Frage, warum das in der Nachbargemeinde so schnell passiere und sich in Verliehausen Ortsräte und Bürgerinitiativen 20 Jahre erfolglos bemühen, „die politischen Entscheider und die Verwaltung dazu zu bewegen, eine Querungshilfe an der Offenser Straße/Weserstraße zu installieren“. Leßner führt auf, dass Argumente gegen eine Querungshilfe vorgebracht würden wie zu wenig Einwohner, kein Unfallschwerpunkt, zu wenig Verkehr und zu viele Kosten.

Die Statistik sagt aber laut Friedbert Leßner etwas anderes: Zumindest Erbsen hat auch nur um die 400 Einwohner. Laut Landesamt für Statistik Niedersachsen ist in Erbsen und Verliehausen in den letzten fünf Jahren, „Gott sei Dank, nur jeweils ein Unfall mit Personenschaden zu verzeichnen“. Dabei liegen beide Dörfer an der viel befahrenen Landesstraße L 554.

Der Flecken Adelebsen hat nach Angaben von Leßner am 18. März und 6. April 2021 kurzerhand entschieden, dass zur Sicherheit der Bürger Geld für sogenannte Dunkelampeln bereitgestellt wird. Es sind Ampeln, die nur leuchten, wenn wirklich Fußgänger sie nutzen. Der Flecken hatte für Lödingsen und Erbsen Geld im Haushalt 2021 eingestellt. Und noch nicht einmal zwei Jahre später ist der Beschluss umgesetzt, berichtet Leßner und fügt eine Frage hinzu: „Und welcher Preis wird bei uns für ein Menschenleben, insbesondere das unserer Kinder, angesetzt?

Fußgängerüberweg in Verliehausen: „Bitte handeln Sie jetzt“

Der Ortsrat Verliehausen fordert laut Ortsbürgermeister die Verwaltung und die politischen Entscheider auf, zeitnah mitzuteilen, wo die Unterschiede zwischen den Bürgern in Erbsen und den Bürgern in Verliehausen liegen. Friedbert Leßner: „Bitte handeln Sie jetzt.“

Das Thema steht am Dienstag, 14. März, auch auf der Tagesordnung der öffentlichen Sitzung des Ortsrats Verliehausen ab 19.30 Uhr im Haus Dorfmitte „Spritzenhaus“. Es geht außerdem um die Verwendung des Ortsratsgelds, um die ungenehmigte Vereinnahmung von Feldwegen, die Umfahrung der Bahnbrücke, Hochwasser und Stau an der Mühle, die Einrichtung eines Notfall-Anlaufpunkts in Verliehausen und die Deponie. Anfangs und am Ende sind Einwohnerfragestunden vorgesehen. (fsd)

In Northeim wird eine Fußgängerin von einem Auto angefahren und schwer verletzt.

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