Ortsrat-Wunsch: 70 – 50 – 30 - Lokalpolitik für Temporeduzierung auf der Bundesstraße 241
Schönhagen – Die Themen Geschwindigkeitsreduzierung und Hochwasserschutz bestimmten die öffentliche Sitzung des Ortsrates Schönhagen, dessen Zusammenkunft am Mittwoch 18 Zuhörer im Feuerwehrhaus verfolgten. Ginge es nach dem Ortsrat, dann müssten vor dem Dorf Tempo 70 Schilder stehen und in der Ortsmitte dürfte nicht schneller als 30 km/h gefahren werden.

Gefühlt werde viel zu schnell gefahren, sagte Ortsbürgermeister Herbert Hühne. Und es seien wohl auch mehr Fahrzeuge auf der Bundesstraße 241 unterwegs als noch vor Jahren. Deshalb müsse das Durchfahrstempo reduziert werden, hieß es zur Begründung.
Hühne kritisierte Uslars Bürgermeister, weil der Landrätin Astrid Klinkert-Kittel die rund 800 Protest-Unterschriften von Einwohnern der Ahledörfer Schönhagen, Kammerborn und Sohlingen zur Temporeduzierung nicht bekannt geworden seien, wie er im Gespräch mit der Landrätin erfahren habe.
Bürgermeister Torsten Bauer sagte darauf in der Sitzung, dass er die Liste sehr wohl an das zuständige Dezernat des Kreises weitergeleitet und inzwischen auch die Landrätin davon in Kenntnis gesetzt habe. Zudem machte er den Bürgern Mut, weil die Liste die Bedeutung der Angelegenheit verstärke. Alle müssten an der Sache dranbleiben, empfahl Bauer.
Ortsbürgermeister Hühne kündigte an, dass jetzt Großplakate zur Sensibilisierung im Dorf aufgehängt werden, die Verkehrsteilnehmer zum Langsamfahren motivieren sollen, und es gebe aktuell eine Verkehrszählung mit Lärmmessung.
Der Ortsrat hat laut Hühne noch viel Geld im Topf, vor allem weil bedauerlicherweise im vergangenen Jahr keine Straßenreparaturen, wie es sich der Ortsrat auf acht Straßen gewünscht hatte, vorgenommen wurden. Während auf gut 1,4 Kilometer wohl ein DSK-Verfahren (Dünne Asphaltdeckschicht in Kaltbauweise) ausreiche, soll die Straße Wiesengrund laut einstimmigem Ortsratsbeschluss wegen des schlechten Zustandes komplett erneuert werden.

Zum Thema Hochwasserschutz sagte der Ortsbürgermeister, dass Dinge „in Arbeit“ seien und andere Dinge „in Planung“. An der Lunaustraße sei eine Ableitung gebaut worden, aber am Mühlenbach fehle noch ein weiterer Rechen. Zum neu festzulegenden Überschwemmungsgebiet der Ahle habe der Ortsrat bereits Eingaben gemacht, sagte Hühne.
Von Bauer hieß es im Ortsrat, dass die Stadt alle Eingaben des Dorfes an die Untere Wasserbehörde des Kreises weitergegeben habe, es dort aber „ein massives personelles Problem“ gebe. Einig waren sich Bauer und Hühne, dass sich an den Gebietsgrenzen wohl nichts ändern werde und die Neubewertung Auswirkungen habe und mitunter Nachteile für Anwohner bringe, die in den Überschwemmungsgebieten wohnen.
Sorgen bereitet dem Ortsrat die Zukunft des Gasthauses Zur Harburg. Es habe vor vier Wochen ein Gespräch mit dem neuen Eigentümer des Gebäudes gegeben, teilte Detlef Krusche als Vorsitzender des Vereins für Zusammenarbeit auf Nachfrage im Ortsrat mit. In der Zwischenzeit bewerte er das Gespräch kritisch, man müsse sehen, was da mit den Vereinen und Bürgern möglich ist. Darüber will Krusche mit den örtlichen Vereinsvorständen bald beraten.
Von Jürgen Dumnitz