Uslar/Bodenfelde. Die Beschwerden häufen sich: Im Uslarer Land und in Bodenfelde klappt es nicht mit der Postzustellung. Teilweise sei tagelang kein Brief zugestellt worden.
Die Deutsche Post selbst gibt zu, ein großes Problem zu haben. Grund sei ein ungewohnt hoher Krankheitsstand, bei dem inzwischen sogar Vertreter von erkrankten Postboten krank geworden seien. Martin Grundler, Pressesprecher von der Deutschen Post DHL in Hamburg, spricht davon, dass im Bereich Uslar-Bodenfelde eine Hiobsbotschaft die nächste treffe. Er könne nur um Entschuldigung bitten.
Grundler widerspricht allerdings vielen Menschen, was die Ausfallquote angeht. Es könne durchaus sein, dass eine Tour liegenbleibe. Das passiere aber nicht mehr als einmal, sagte Grundler am Dienstag. Dagegen stehen Behauptungen von vielen Einwohnern aus mehreren Orten. Beispiele: In Nienover, so berichtet eine Frau am Dienstag am Telefon, sei vorige Woche die Post nur einmal zugestellt worden.
In Dinkelhausen sei drei Tage nicht zugestellt worden. Normalerweise werde der Zustellbezirk, wenn der Zusteller erkrankt, aufgeteilt, erläutert Grundel das Vorgehen im Krankheitsfall. Dass eine Tour liegen bleibe, habe damit zu tun, dass der Zusteller dann an seine maximale Arbeitszeit gekommen sei. Die liege bei zehn Stunden und 45 Minuten. Die Vortagspost werde dann auf jeden Fall mit der tagaktuellen Post am Tag darauf ausgetragen, hieß es.
Grundler hofft auf das Verständnis der Einwohner in Uslar und Bodenfelde und versichert, dass seine Kollegen ihr Möglichstes tun. Und die Post versuche, neues Personal als Entlastung einzusetzen. Grundler: „Es soll auf jeden Fall Abhilfe geschaffen werden.“ Allerdings sei das nicht so schnell möglich, weil die neuen Mitarbeiter erst eingewiesen werden müssten.
Post-Sprecher Grundel verweist auf die Frage, wohin man sich wenden soll, wenn die Post nicht kommt, auf das Kundentelefon: 0180-23333. „Bringt aber nicht wirklich was,“ schreibt ein Einwohner aus Uslar zu dem Thema: Seine Online-Anfrage werde nicht beantwortet, und an der Hotline werde die Beschwerde nur aufgenommen.
Der Uslarer schreibt, dass nach seiner Meinung „die Qualität der Post einen neuen Höhepunkt im negativen Sinn reicht hat“. Für ihn werde nach Schließung der Post an der Bahnhofstraße durch Personalreduzierung eine weitere Serviceverschlechterung in der Region initiiert. (fsd)