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Tendenz ohne Entscheidung - Bürgerversammlung zur Zukunft des Wahmbecker Feuerwehrhauses

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Von: Jürgen Dumnitz

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Aufmerksame Zuhörer im Dorfgemeinschaftshaus: Rund 60 Einwohner aus Wahmbeck sowie Bodenfelder Ratsmitglieder und am Thema interessierte Bürger nahmen an der Bürgerversammlung zur Zukunft des örtlichen Feuerwehrgerätehauses teil.
Aufmerksame Zuhörer im Dorfgemeinschaftshaus: Rund 60 Einwohner aus Wahmbeck sowie Bodenfelder Ratsmitglieder und am Thema interessierte Bürger nahmen an der Bürgerversammlung zur Zukunft des örtlichen Feuerwehrgerätehauses teil. © Jürgen Dumnitz

Wahmbeck – Etliche Stimmen aus der Zuhörerschaft sprachen sich am Dienstagabend im Dorfgemeinschaftshaus Wahmbeck für den Fortbestand der Wahmbecker Ortsfeuerwehr und damit für Investitionen für die Mängelbeseitigung am Gerätehaus aus. Die Feuerwehr-Unfallkasse (FUK) Niedersachsen hatte bei einer von Wahmbecker Feuerwehrleuten angeregten Überprüfung im Dezember 2021 erhebliche Mängel festgestellt, die bis September dieses Jahres beseitigt werden müssen, sonst droht die Schließung.

Inzwischen liegen verschiedene Gutachten vor. Laut Kostenschätzungen von 2021 würde ein Gerätehaus-Neubau im Dorf 1,06 Million Euro kosten, die Sanierung im Bestand mit der Beseitigung der Mängel und nötiger Anbauten rund 350 000 Euro und bauliche Veränderungen am Bodenfelder Feuerwehrhaus im Falle einer Zusammenlegung rund 120 000 Euro, sagte Wahmbecks Ortsbürgermeister Christian Ilsemann, der die Versammlung leitete, zum Auftakt.

Der Gemeinderat müsse jetzt entscheiden, machte unter anderem Bodenfeldes Bürgermeister Gerald Wucherpfennig deutlich, der sich vorab bereits in einer Ortsratssitzung in Wahmbeck für Überlegungen in alle Richtungen und damit auch eine Zusammenlegung mit Bodenfelde aussprach.

Das lehnten die Wahmbecker Ortsbrandmeisterin Nicole Fuchs und ihr Stellvertreter Tim Husemann jedoch vehement ab. „Zusammenarbeit ja, Zusammenlegung nein“, sagte Fuchs. Bodenfeldes Ortsbrandmeister Christian Mascher hatte eine Kooperation am Dienstag ebenfalls angeboten, weil ein Zusammenschluss der Feuerwehr im Gemeindegebiet eine Stärkung zur Sicherheit der Bevölkerung sei.

Das sahen etliche Einwohner im Zuhörerbereich anders, die Investitionen zum Erhalt des örtlichen Feuerwehrhauses forderten und damit auch den Bestand der Ortsfeuerwehr, wie es unter anderem der frühere Ortsbürgermeister Jürgen Börke formulierte. Interne Dispute dürften keine Rolle spielen, meinte ein anderer Wahmbecker. Unterschiedlich wurde ein ebenfalls vorliegendes Gutachten zur Einsatzbereitschaft der Ortsfeuerwehr bewertet.

Zukunft ist offen: Am und im Wahmbecker Feuerwehrgerätehaus wurden Mängel festgestellt. Die Gemeindeverwaltung drängt jetzt auf „die wirtschaftlichste Lösung“. Drei Optionen werden diskutiert.
Zukunft ist offen: Am und im Wahmbecker Feuerwehrgerätehaus wurden Mängel festgestellt. Die Gemeindeverwaltung drängt jetzt auf „die wirtschaftlichste Lösung“. Drei Optionen werden diskutiert. © Jürgen Dumnitz

Kritik daran äußerte neben Fuchs auch Abschnittsbrandmeister Markus Groß (Volpriehausen), der bemängelte, dass in dem von der Gemeindeverwaltung beauftragten Werk nur theoretische Werte angegeben worden seien. Die Gemeinde müsse einen Grundschutz für Wahmbeck festlegen und die Ortsfeuerwehr auf der Grundlage mit Geräten, Fahrzeug und Gebäude ausstatten. Groß sprach sich gegen eine Verlagerung und damit eine Zusammenlegung mit Bodenfelde aus.

Laut Gutachten ist tagsüber die Einsatzfähigkeit der Wahmbecker Ortsfeuerwehr nicht gewährleistet, was bedeutet, dass bei jeglichen Einsätzen auch die Bodenfelder Feuerwehr mit alarmiert werden müsse. Gemeindebrandmeister Jens Rölke ist der Ansicht, dass das Gutachten objektiv sei und man es frei von „Gefühls- und Gewissenslagen“ zur Kenntnis nehmen müsse.

Feuerwehrleute äußerten sich: Markus Groß (von rechts), Karsten Gomoll, Sven Koschol, Nicole Fuchs, Tim Husemann und Jens Rölke lauschen den Ausführungen des Bodenfelder Ortsbrandmeisters Christian Mascher, der eine Zusammenarbeit anbot.
Feuerwehrleute äußerten sich: Markus Groß (von rechts), Karsten Gomoll, Sven Koschol, Nicole Fuchs, Tim Husemann und Jens Rölke lauschen den Ausführungen des Bodenfelder Ortsbrandmeisters Christian Mascher, der eine Zusammenarbeit anbot. © Jürgen Dumnitz

Der Wahmbecker Wolfgang Reese appellierte: „Wir sind doch eine Gemeinde.“ Markus Reinhard wurde deutlicher: „Hier geht es um die Feuerwehr im Dorf und nicht darum, wer die dicksten Eier hat.“ Einwohner Detlef Messerschmidt bemängelte, dass es bei der Diskussion nur ums Geld gehe. Er vermisse den Aspekt der Sicherheit für die Bewohner.

Im Schlusswort sagte Ortsbürgermeister Ilsemann, dass er und der Ortsrat die Stimmung aus der Bürgerversammlung mitnehmen, aber letztlich der Gemeinderat demokratisch entscheidet.

Von Jürgen Dumnitz

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