Aktion für Südniedersachsen
Blaue Bank vorm Rathaus in Uslar bietet Hilfe zum Thema Depression
Die hellblaue Holzbank vorm Alten Rathaus in Uslar fällt schon ins Auge. Das soll sie auch, denn mit der „Wanderbank“ will das Bündnis gegen Depression in Südniedersachsen auf sein Hilfsangebot hinweisen.
Uslar - Solche Wanderbänke stehen auch schon in Nörten-Hardenberg, Bad Gandersheim und in Einbeck, berichtet Sabine Rudolph-Kießling vom Sozialpsychiatrischen Dienst des Landkreises Northeim über die ungewöhnliche Aktion. Die hölzerne Sitzgelegenheit soll vier Wochen am Rathaus stehen und dann an einen anderen Ort „wandern“, hieß es weiter.
Aufgestellt hat die blaue Bank mit bunten Schmetterlings- und Vogelbildern David Henze (Sohlingen) von der Sozialen Teilhabe, Arbeit und Rehabilitations gGmbH (Star) in Einbeck. Klienten dieser gemeinnützigen Einrichtung haben die Holzbank eigenständig angefertigt und bemalt. Diese Arbeit sei Teil der angebotenen Unterstützung und Begleitung als qualifizierte Assistenz im Alltag, sagte Henze weiter.
Das Bündnis gegen Depression in Südniedersachsen unter dem Dach der Stiftung Deutsche Depressionshilfe gibt es seit einem Jahr, sagte Sabine Rudolph-Kießling. Man habe die Informationen bewusst in einfacher Sprache verfasst, um so möglichst viele Menschen zu erreichen.
Der mehrfach gefaltete Flyer im praktischen Taschenformat beschreibt die Krankheit Depression und auch die vielfältigen Ursachen sowie wirksame Behandlungsmethoden sowie einen Selbsttest und Adressen von Hilfeeinrichtungen.
„Depression sei keine Einbildung, sondern eine häufig und oft lebensbedrohliche Erkrankung, die heute sehr gut behandelt werden kann“, heißt es darin. Ein an der Bank angebrachter QR-Code lässt sich mit dem Handy erfassen und lenkt ebenfalls auf das Hilfsangebot.
Deutschlandweit leiden 5,3 Millionen Menschen unter Depression, und die Umstände im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie „macht es bei vielen Menschen noch schlimmer“, weiß Heike Küchemann (Uslar) als Vertreterin im Beirat für Menschen mit Behinderungen des Landkreises.
Uslars Bürgermeister Torsten Bauer findet das Hilfsangebot gut und auch den exponierten Aufstellungsort der Bank am Rathaus. Dirk Rackwitz von der Stadtverwaltung weist auf Fachliteratur zum Thema Depression hin, die es in der Stadtbücherei gibt.