Jahreswechsel: Bollenser und Schoninger sind einfallsreich
Glücksbringer in Bollensen und Licht statt Böller in Schoningen
Beliebte Traditionen zum Jahreswechsel waren wegen Corona nicht möglich oder fanden vorsichtshalber nicht statt. Das bedauerten viel Menschen im Uslarer Land und Bodenfelde. Und das beflügelte einige zu neuen und vor allem corona-konformen Taten. Hier zwei Beispiele.
Bollensen/Schoningen - Der Bollenser Junggesellenclub überraschte alle Einwohner mit einem besonderen Gruß vom Neujahrsbock und präsentierte zudem Bilder von dem Brauchtum aus der Vergangenheit auf einer Schautafel am Informationszentrum in der Dorfmitte.
Das Besondere an dem Gruß in Form eines Briefes, den die Junggesellen in alle Briefkästen des Dorfes steckten, war, dass ein Stück vom Neujahrsbock dabei war. Und zwar in Form von Stroh, in das der Bock traditionell gewickelt wird.
Üblicherweise zupfen sich die Bollenser ein Stück Stroh vom Neujahrsbock ab, wenn er vor der Tür steht und stecken es sich als Glücksbringer ins Portemonnaie. Das ist nun auch diesmal möglich, obwohl der Bock gar nicht kam.
Für die Aktion bedankten sich einige Bollenser bereits bei den Junggesellen, berichtet Jannik Bähr. Dem Junggesellenclub ist eine Botschaft wichtig: Bollensen steht zu seinen Traditionen und lässt sich nicht von der Pandemie aufhalten.
In Schoningen hieß es von Silvester, 23 Uhr, bis Neujahr 1 Uhr: „Licht statt Böller“. Auf eine Idee von Rüdiger Kerl organisierten Lars Schwanitz von der Firma Eventscheune und Markus Thiel von der Firma Event Pro, der SC Schoningen sowie Beate Fischer, Jörg Grabowsky, Jan Gobrecht, Sascha Leibecke und Timo Wieneke eine ganz andere Art Feuerwerk unter dem Motto „Licht an. Jahr aus“.
Viele Menschen verfolgten bei Spaziergängen, von Zuhaus aus oder von oberhalb des Ortes das Lichtspektakel, bei dem vom Balkon der SC-Turnhalle der Superstrahler „Himmelsstürmer“ eingesetzt wurde und von Timo Wienekes Garage aus zwei Windräder auf dem Sömmerling angestrahlt wurden und zwischen durch auch grüne Effekte zu bestaunen waren. „Zum Jahreswechsel brachten wir Schoningen zum Leuchten und Schoninger zum Lächeln“, hieß es zum Beispiel beim SC stellvertretend als Dank an alle Akteure. Auch wenn der Nebel den Initiatoren einen kleinen Strich durch die Rechnung machte, waren alle erfreut über die gelungene Alternative zum üblichen Feuerwerk zum Jahreswechsel. fsd