Zurück in die 1980er-Jahre beim Heavy Metal-Abend mit drei Bands im Kulturbahnhof

Uslar – Hart, härter, Heavy Metal. Wer am Wochenende Lust hatte auf die ganz harten musikalischen Erinnerungen an die 1980er-Jahre, war in den Kulturbahnhof Uslar gekommen. 80 Gäste, teils stilecht gekleidet in Leder, mit Munitionsgürtel und Rocker-Kutte, aus der näheren und weiteren Umgebung verfolgten das Konzert der Heavy Metal Bands Pit Vyper (Göttingen), Barrel of Dirt (Kassel) und Cobrakill (Bielefeld).
Dass bei dem Konzert im Rahmen des Solling-Festivals 2.0 gleich drei junge Bands der Musikrichtung Heavy Metal nacheinander auf der Bühne standen, war eigentlich Zufall, sagt Roy Matysik vom Kulturbahnhof. Matysik, eigenen Angaben zufolge häufiger Gast in der Goldgrube in Kassel, einem der wenigen verbliebenen Stammclubs für Heavy Metal-Musik, hatte für das Konzert sicherheitshalber drei Bands angefragt. Dass alle drei zusagen, damit habe er nicht unbedingt gerechnet. So aber gab es für die angereisten Fans mehr als drei Stunden Heavy-Metal-Musik pur, unterbrochen nur von kurzen Umbaupausen.
Den Auftakt machte mit Pit Viper aus Göttingen die gefühlt lauteste Band des Abends. Sänger Neffe bewies sich dabei als Meister des Hand-Banging, des exzessiven Kopfschüttelns zur Musik. Mit Barrel of Dirt aus Kassel folgte die dienstälteste Band des Abends, die zehn Jahre lang den Namen Pandemic trug, bis man sich 2022 zur Umbenennung entschloss. Die vier Musiker zeigten, dass Heavy Metal auch leise Töne verträgt, und lobten besonders das Uslarer Bergbräu-Bier.
Den Höhepunkt des Abends bildete die 2020 gegründete Band Cobrakill. Sie brachte nicht nur Musik im Stil von Mötley Cüre oder Judas Priest auf die Bühne. Mit hautengen Hosen, Kettengürtel, Lederjacken auf nackter Haut und langen, teils toupierten Haaren sahen die Musiker ihren Vorbildern auch durchaus ähnlich.
Dass Sänger Nick Adams, Lead-Gitarrist Randy White, Rhythmus-Gitarrist Tommy Gun, Bassist Crippler Ramirez und Schlagzeuger Toby Ventura das Ziel haben, die Welt mit ihrer Musik und Show zu erobern, nimmt man ihnen nach dem Auftritt gerne ab. Besonders der Lagezeuger Toby Ventura explodiere förmlich hinter seinen Trommeln und trieb seine Musikerkollegen zeitweise regelrecht vor sich her.
Einmal mehr zeigte sich zudem, dass kurze Wege wie in Uslar durchaus vorteilhaft sein können. Als gegen Mitte des Konzerts das Bier knapp wurde, reichte ein kurzer Anruf bei Getränke-Volke von Stefan Groffmann und binnen kürzester Zeit war der Nachschub gesichert. zyp