Mehrheit im Willinger Parlament für umstrittene Sonnenhof-Erweiterung bei Schwalefeld

Die Willinger Gemeindevertretung bereitet den Weg für eine mögliche Erweiterung des Sonnenhofs in Schwalefeld: Mit dem am Montag mehrheitlich besiegelten Aufstellungsbeschluss startet die Gemeinde in das Bauleitplan-Verfahren.
Willingen – Im Dorf selbst ist das Projekt umstritten: Die Schwalefelder Gemeindevertreter lehnten fraktionsübergreifend den Aufstellungsbeschluss ab.
Das ist geplant: Florian Goebel, Betreiber des Sonnenhofs bei Schwalefeld, will den Ferienhof erweitern. Neben den bereits vorhandenen 20 Ferienwohnungen sollen sechs weitere hinzukommen, wie er im März dem Willinger Parlament berichtete. Goebel sagte damals, dass der Bedarf für die zusätzlichen Unterkünfte vorhanden sei. Zudem führe er bereits zwei Häuser und könne dadurch Synergieeffekte im Personalbereich nutzen.
Zu den geplanten Erweiterungen gehören auch neue Parkplätze und der Ersatz einer bestehenden Garage durch einen zweistöckigen Neubau. Goebel beabsichtigt außerdem den Bau eines Spielplatzes, um den Wünschen niederländischer Familienurlauber gerecht zu werden. Das neue Gebäude soll mit Photovoltaik-Anlagen und Wärmepumpen ausgestattet werden, was laut Betreiber als Testversuch dient, um möglicherweise den gesamten Sonnenhof auf umweltfreundliche Energie umzustellen. Die zu bebauende Fläche ist derzeit Ackerland, daher sind umfangreiche Erdarbeiten erforderlich. Um die Pläne zu verwirklichen, ist ein vorhabenbezogener Bebauungsplan und eine Änderung des Flächennutzungsplanes Voraussetzung. Der jetzt beschlossene Aufstellungsbeschluss ist der erste Schritt des entsprechenden Verfahrens.
In der Kritik steht das Projekt, weil viele Schwalefelder eine Ausweitung des Clubtourismus befürchten. Goebel hatte im März entsprechende Vorwürfe zurückgewiesen. Er betonte, dass er nicht stärker darauf setze als andere Anbieter. Da er selbst im Sonnenhof lebe, könne er das Bedürfnis nach ruhigen Nächten gut nachvollziehen.
Für die Schwalefelder Gemeindevertreter gab Christopher Leeser (CDU) eine Stellungnahme ab: Die Erweiterung werde vom Ortsbeirat kritisch gesehen, viele im Ort hätten ihr Unverständnis über die Pläne geäußert. Man werde deshalb fraktionsübergreifend dem Aufstellungsbeschluss nicht zustimmen.
„Mir fehlt die Begeisterung für das Projekt“, sagte auch SPD-Fraktionschef Thorsten Kesper. Er habe lange mit sich gerungen, sehe neben einer möglichen Ausweitung des Clubtourismus auch infrastrukturelle Probleme, was Restaurants und Verpflegung der Gäste im Umfeld des außerhalb an der Landesstraße zwischen Schwalefeld und Bontkirchen gelegenen Ferienhofes betreffe. 16 Gemeindevertreter stimmten schließlich für den Aufstellungsbeschluss, sieben dagegen, drei enthielten sich.