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Pläne für nachhaltig gebauten Markt und Drogerie in Willingen vorgestellt

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Von: Wilhelm Figge

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Nachhaltig gebaute Märkte wollen Investoren am Fuße des Ettelsbergs realisieren.
Nachhaltig gebaute Märkte wollen Investoren am Fuße des Ettelsbergs realisieren. © Christoph Hesse Architekten

Pläne für einen Markt und eine Drogerie in Willingen sind in Arbeit. Hervor sticht die Bauweise: Der Fokus liegt auf Nachhaltigkeit.

Willingen – Einen Supermarkt und eine Drogerie unauffällig in die Landschaft einbetten und ihre Dächer für Gemeinschaftsgebäude und eventuell Wohnhäuser nutzen soll das Projekt „Willingen Living Gardens“. Das Vorhaben an der Straße „Zur Hoppecke“ stellten Leonie Wilke vom Projektentwickler Ratisbona aus Regensburg und Architekt Christoph Hesse in der Willinger Gemeindevertretung vor.

Auf der Wiese, die an den Ettelsberg-Parkplatz und das Kespergelände grenzt, würden Gebäude für die beiden Märkte praktisch in den Hang gebaut und von oben wieder begrünt. Betreiber stehen noch nicht fest, Ratisbona arbeite mit allen Ketten zusammen, erklärte Leonie Wilke. Gesprochen wurde mit Aldi, Netto und Lidl; Rossmann, dm und Müller.

„Durch kleine Wege, Aufenthaltsflächen und Parks wollen wir das Dach der Märkte vitalisieren“, erläuterte sie. Dazu kämen kleine Gemeinschaftsgebäude, etwa eine Küche mit lokalem Essen oder ein außerschulischer Lernort, in dem Kinder sich mit gesunder Ernährung und Kochen auseinandersetzen können. Eine Option auf den Dächern wären auch Wohnhäuser aus Holz. Ein nachhaltiger Aspekt: Die Abwärme der Kühlungen im Markt könne zum Heizen der Gebäude genutzt werden.

Planer mit großem Resümee

Ratisbona ist ein in Regensburg ansässiger Projektentwickler, der sich vor einigen Jahren dem klimafreundlichen und kreislauffähigen Bauen verschrieben hat. Das Familienunternehmen hat in Deutschland, Spanien und Portugal 146 Mitarbeiter und seit 1987 1234 Projekte realisiert. Neben Gewinn sei auch die „Verantwortungsrendite“ wichtig, so Leonie Wilke.

Das Büro „Christoph Hesse Architekten“ hat Niederlassungen in Korbach und Berlin. Das zwölfköpfige Team ist auf Kulturbauten spezialisiert, baut aber auch Wohn- und Geschäftshäuser. Verantwortlich ist das Büro etwa für den Hanseplatz in Korbach und das Besucherzentrum am Edersee. wf

Nach der Größe der Märkte erkundigte sich Dirk Wilke (FDP). Entscheidend sei die Grenze von 800 Quadratmetern Verkaufsfläche, hielt Leonie Wilke fest: Je nach Größe muss das Regierungspräsidium Märkte genehmigen. Discounter hätten gerne mehr Fläche, doch würden notfalls auch mit weniger Platz vorlieb nehmen: „Die wollen unbedingt nach Willingen.“

Ob es andere mögliche Standorte gäbe, wollte Karl Leyhe (CDU) wissen. Leonie Wilke erklärte: „Ein Drogeriemarkt siedelt sich nur mit Lebensmittel-Discounter an.“ Dafür sei die Topografie anderswo „bescheiden“. Und andere Ortsteile kämen für die Drogerieketten nicht in Betracht. Das Kesper-Gelände, auf dem schon einmal Märkte geplant wurden, stehe nicht zur Verfügung.

Auch auf die Verkehrssituation am „Nadelöhr“ der Straße „Zur Hoppecke“ wies Leyhe hin und erinnerte an den Antrag von CDU und FDP zur Erstellung eines Verkehrskonzepts für Willingen.  Das sei eine von vielen Fragen auf einem „steinigem Weg“, so Leonie Wilke. Auch eine Auswirkungsanalyse zu den Effekten auf die anderen Märkte im Upland sei nötig.

Im ersten Schritt gehe es um eine politische Entscheidung, ob die Märkte gewollt sind oder nicht, hob Bürgermeister Thomas Trachte hervor. Viele Fragen seien zu klären. Zumindest beim Verkehr sah er kein  entscheidendes Hindernis: Probleme an der Stelle entstünden nur zu relativ wenigen Zeiten des Jahres. Eine Entscheidung soll in der Mai-Sitzung des Parlaments getroffen werden. (wf)

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