Stützen für Hängebrücke Skywalk Willingen aufgestellt

Die Hängebrücke Skywalk Willingen nimmt Form an: Diese Woche wurden die Stützen aufgestellt, zwischen denen die 665-Meter-Brücke frei hängen soll.
Willingen/Usseln – Die Motoren brummen, ganz langsam bewegt sich das Kran-Fahrzeug den steilen Waldweg hinauf und das Seil zum Sattelschlepper strafft sich, bevor auch der sich in Bewegung setzt: Alleine bekäme keines der beiden Fahrzeuge die Last den Musenberg hinauf, die mit 10,5 Tonnen Gewicht auf der Ladefläche liegt. Das ist dabei nur eine Hälfte der Stütze der Usselner Seite der geplanten Hängebrücke „Skywalk“. Auf Willinger Seite, 665 Meter entfernt auf dem Mühlenkopf, steht die Stütze neben der Schanze bereits. Das lange geplante Projekt nimmt Formen an.
Die Stützenhälften werden verschraubt und an gewaltigen Betonblöcken befestigt, ein System mit Dutzenden Ankern in den beiden Bergen soll der geplanten längsten Hängebrücke Deutschlands Halt geben. Kevin Lauber von der Brücken- und Bahntechnikfirma Swissrope weist auf eine unscheinbare gelbe Schnur hin, die im Nebel über dem Strycktal verschwindet: Sie wird die Grundlage für den nächsten Arbeitsschritt. In vier Stufen werden immer dickere Taue um diese Verbindung zwischen Musenberg und Mühlenkopf gezogen, bis eine Seilbrücke entsteht und der komplizierteste Teil des Baus umgesetzt werden kann: der für Ende des Monats geplante Seilzug, gefolgt von der Arbeit am Gehweg im Herbst. Bis zu 100 Meter über dem Strycktal befindet sich dieser.

Der Transport den Hang hinauf sei auf der Musenberg-Seite schwierig gewesen, sagt Kevin Lauber, aber er habe auch schon Baustellen gehabt, an denen nur mit dem Hubschrauber gearbeitet werden könnte. Ansonsten unterscheide sich die Arbeit am Skywalk Willingen nicht von vergleichbaren Projekten – die Seile seien angesichts seiner außerordentlichen Länge dicker und es brauche etwas mehr Befestigung.
Dass beim Titel „Längste Hängebrücke der Welt“ ein Projekt in Tschechien den Willingern zuvorgekommen ist, tue nicht weiter weh, sagt Ulrich Keudel, einer der Geschäftsführer. Die Baugenehmigung war ein kompliziertes Werk, im Februar folgte der Spatenstich. Er sei froh, dass der Skywalk nun Formen annehme, auch wenn die Eröffnung nach Lieferverzögerungen nicht mehr wie geplant im Herbst erfolge. (wf)