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Werra-Meißner-Kreis hat 28. Umweltpreis verliehen

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Von: Stefanie Salzmann

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Jedes Projekt gewürdigt: Mit insgesamt elf Projekten haben sich Schulen, Verein und Verbände um den Umweltpreis des Kreises beworben.
Jedes Projekt gewürdigt: Mit insgesamt elf Projekten haben sich Schulen, Verein und Verbände um den Umweltpreis des Kreises beworben. © STEFANIE SALZMANN

Der Werra-Meißner-Kreis hat seinen 28. Umweltpreis verliehen. Dabei gab es elf Preisträger.

Werra-Meißner – Elf Bewerber, elf Preisträger – bei der Verleihung des 28. Umweltpreises des Werra-Meißner-Kreises am Montag an den Beruflichen Schulen in Eschwege sagte Umweltdezernent des Kreises Dr. Rainer Wallmann: „Alle Projekte sind wichtig“. Denn in diesen schwierigen Zeiten spitze sich die Lage für den Umweltschutz zu. „Die Klimakrise ist jetzt auch in den Vorgärten der Bevölkerung angekommen“, sagte Wallmann. „Ich hoffe, dass die Menschen wachgerüttelt sind.“ Bei dem Umweltpreis, der mit Summen zwischen 50 und 300 Euro dotiert ist, ginge es vor allem darum, Jüngere und Ehrenamtliche zu belohnen. Vergeben wurden am Montag vier Hauptgewinne, drei zweite Preise und zwei dritte Preise.

Die vier Hauptgewinne

Kinder- und Jugendwald Datterode: Seit vergangenem Jahr haben die Waldinteressenten Datterode gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen begonnen, Kahlflächen im Wald aufzuforsten. Wie Initiator Karlo Wieditz berichtete, wurden Bäume gepflanzt, die nun auch gemeinschaftlich gepflegt werden. „Aber wir wollten auch zusätzlich was machen“, sagt Wieditz. Deshalb habe man den Besuch eines Falkners für 50 Kinder und Jugendliche organisiert, der mit einem Uhu zu Gast war. Das nächste Projekt ist, der Frage nachzugehen: „Wer und was lebt in der Netra?“

Berufliche Schulen Eschwege: Die BS hatten sich unter der Überschrift „Corona und Umwelt“ zur Aufgabe gemacht, Umweltarbeit in alle Bereichen der Bildung und des Alltags zu verankern. „Wir wollten nicht nur Leuchtturmprojekte, sondern Dinge entwickeln, die nachhaltig wirken“, sagte der stellvertretende Schulleiter Andreas Althen. Deshalb hätten sich Schüler ebenso mit Fragen – angefangen von nachhaltiger Ernährung über Fleischproduktion – beschäftigt wie das Tempolimit diskutiert.

Windprojekt der Johannisbergschule Witzenhausen: Bevor die Johannisbergschule am Montag auch zu den Hauptgewinnern des Umweltpreises im Kreis gekürt wurde, räumten die Schüler jüngst den Titel Hessischer Energiesparmeister ab. Jetzt waren sie mit ihrem sogenannten Windprojekt erfolgreich, bei dem sie aus Alltagsgegenständen fünf Windräder entwickelten, konstruierten und bauten. „Die Jugendlichen haben sehr coole Sachen entwickelt“, sagte eine Lehrerin. An dem Projekt waren insgesamt 118 Jugendliche beteiligt.

Amphibien-Rettung durch den Bund für Umwelt und Naturschutz des Kreises (BUND): Seit Jahrzehnten engagiert sich der BUND für die Rettung von Amphibien, die im Frühjahr auf den Wanderungen zu ihren Laichplätzen zu Tausenden überfahren werden. Inzwischen hat der BUND im Kreis sechs Gebiete, wo Ehrenamtliche die Tiere aufsammeln und über die Straße bringen. Allein in diesem Frühjahr wurden so 11 000 Amphibien sicher zu ihren Laichplätzen transportiert.

Die drei 2. Preise

Klippenlehrpfade der Adam-von-Trott-Schule Sontra: Über inzwischen sechs Jahre erstreckt sich das Projekt des Schulwaldes der Adam-von-Trott-Schule in Sontra. Im letzten Jahr entstand hier zusätzlich ein Klippenlehrpfad, bei dem es auf lehrreiche Weise über Stock und Stein und durch ein von den Schülern angelegtes Biotop geht.

Lawi-Infopfad Herleshausen: Weil sie „schockiert“ war, wie wenig die Menschen über Feldkulturen und überhaupt vom Weg der Lebensmittel zwischen Acker und Teller wissen, hat Dr. Marlene Laufer zunächst gemeinsam mit ihrer Familie bei Herleshausen einen landwirtschaftlichen (Lawi) Infopfad angelegt und zunächst nur die Felder beschildert – jeweils auf Augenhöhe für Groß und Klein. Unterdessen hat sich das Projekt ausgewachsen. Der Lawi ist Teil des Werratalvereins. Viele Angebote werden für Kitakinder gemacht, gemeinsame Feste veranstaltet, bei denen es neben Spaß und Freude auch um Bildung in Sachen Landwirtschaft geht.

Kinder-Uni Witzenhausen: Ausgezeichnet wurde das Projekt „Kinder-Uni“, das in allen Ferien im Tropengewächshaus in Witzenhausen stattfindet. Dabei wird Fragen nachgegangen wie beispielsweise „Was wächst in meinem Schulranzen?“ Die jeweiligen Themen werden aufbauend behandelt und lassen der Kreativität freien Raum. Wichtig sei dabei das Mitspracherecht aller Kinder bei den Prozessen.

Jedes Projekt gewürdigt: Mit insgesamt elf Projekten haben sich Schulen, Verein und Verbände um den Umweltpreis des Kreises beworben.
Jedes Projekt gewürdigt: Mit insgesamt elf Projekten haben sich Schulen, Verein und Verbände um den Umweltpreis des Kreises beworben. © STEFANIE SALZMANN

Die zwei 3. Preise

Waldkindergarten Eschwege: Die Kinder des Eschweger Waldkindergartens, für die der Wald praktisch ihr Wohnzimmer ist, sammeln aus diesem Habitat allen Müll, auf den sie auf ihren täglichen Streifzügen stoßen. „Die Kinder heben alles auf, was stört“, so die Leiterin Reinhild Eggenwirth. Inzwischen haben sie von der Stadt Eschwege Greifer zum Müllsammeln bekommen. Zuvor haben die Kinder gemeinsam eine Mülltrennbox gebaut, um das Trennverfahren zu verstehen, und sich von Abfallberaterin Gabriele Maxisch über den Wertstoffhof des Kreises führen lassen.

Becherprojekt der Freiherr-von-Stein-Schule Hessisch Lichtenau: Die Jahrgänge acht bis elf haben Wohlstandsmüll gesammelt und dessen Zusammensetzung analysiert. Eine ihrer Erkenntnisse war, dass auch Papier-Einwegbecher Plastik enthalten. Deshalb haben sie Mehrwegbecher entwickelt und herstellen lassen. Auf denen prangen die Logos der Stadt Hessisch Lichtenau und der Freiherr-von-Stein-Schule. Verkauft werden die Becher vor allem an der Schule an Schüler für fünf Euro, an Erwachsene für sieben Euro.

Die Hauptpreise sind mit jeweils 300 Euro dotiert, die zweiten mit 200 Euro, die dritten Preise mit 150 Euro und die Anerkennungspreise mit 50 Euro.

Von Stefanie Salzmann

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