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Verweigerte Bootshaus-Nutzung für Festival in Bad Sooden-Allendorf auf dem Prüfstand

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Von: Christoph Cortis

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Demonstrierten Einigkeit: CDU-Stadtverbandsvorsitzender Peter Siebold (von links), Regierungspräsident Mark Weinmeister, Landtagsabgeordnete Lena Arnoldt und Bürgermeister Frank Hix.
Demonstrierten Einigkeit: CDU-Stadtverbandsvorsitzender Peter Siebold (von links), Regierungspräsident Mark Weinmeister, Landtagsabgeordnete Lena Arnoldt und Bürgermeister Frank Hix. © Chris Cortis

Bürgermeister Frank Hix möchte einen Bürgerentscheid zur Nutzung des Bootshauses.

Bad Sooden-Allendorf – In der umstrittenen Frage der Nutzung des alten Bootshauses durch den Veranstalter des Open-Air-Festivals Soundgarten werden möglicherweise die Einwohner von Bad Sooden-Allendorf das letzte Wort haben.

Beim Neujahrsempfang des CDU-Stadtverbandes am Samstag im Wappensaal des Alten Kurhauses kündigte Bürgermeister Frank Hix die Vorbereitung eines Bürgerbegehrens an, das zu einem Bürgentscheid führen und den Beschluss der Mehrheitskoalition aus SPD, Grünen und FWG kippen könnte. Die hatten in der jüngsten Parlamentssitzung eine Verpachtung dieses Gebäudes an das Eschweger Veranstaltungsunternehmen Hessensound gegen das Votum der Christdemokraten abgelehnt.

In die Hand genommen haben das Bürgerbegehren die erst vor Kurzem installierten Beiräte für Familien und Senioren, wie deren Vorsitzende Ingmar Leuverink und Ortwin Beck bestätigten.

Laut Hessischer Gemeindeordnung (HGO) müssen innerhalb einer achtwöchigen Frist nach dem genannten Beschluss der Stadtverordneten Unterschriften von zehn Prozent der wahlberechtigten Bevölkerung der Kurstadt gesammelt werden, damit es zum Bürgerentscheid kommt. Im konkreten Fall sind das etwa 600.

Für den Bürgerentscheid, der dann folgen würde, wäre eine Mehrheit erforderlich, die von mindestens 25 Prozent aller Wahlberechtigten getragen würde. Der Bürgerentscheid, heißt es weiter in dem entsprechenden HGO-Paragrafen, „hat die Wirkung eines endgültigen Beschlusses der Gemeindevertretung“.

In Anwesenheit auch der Landtagsabgeordneten Lena Arnoldt war Hauptredner beim Neujahrsempfang der Kasseler Regierungspräsident Mark Weinmeister. Von ihm gab es Rückendeckung für die Befürworter der Bootshaus-Verpachtung.

Nach einer vorangegangenen Besichtigung der Werrataltherme mit Kurdirektor Jens Lüdecke ermunterte Weinmeister die Stadt, dieses Alleinstellungsmerkmal weiter auszubauen. Mit Blick auf den Soundgarten fügte der Regierungspräsident hinzu, dies könne auch ein wichtiges kulturelles Highlight sein: „Wenn man hier was Gleichwertiges wie das Open Flair in Eschwege etablieren kann, dann kann man das nur unterstützen.“ Man müsse sich weiter entwickeln und „wissen, was man will“.

Lena Arnoldt griff die Idee eines zweiten Bootshauses in zentraler Lage auf. Eine solche Lösung am Franzrasen sei „der bestmögliche Service für Touristen“.

Zuvor hatte der Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes, Peter Siebold, die Überzeugung seiner Partei wiederholt, ein Fortbestand des Festivals werde die Stadt stützen und im Gegensatz zur Koalition voranbringen.

Ähnlich sieht das Bürgermeister Hix. Es gehe darum, Bad Sooden-Allendorf „als Kulturstandort zu stärken“. SPD, Grünen und FWG warf er vor, mit ihrer Haltung „die ganze Stadt aufzuwirbeln“. (zcc)

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