Hilfe in Corona-Zeiten: Warme Mahlzeit für Bedürftige in Bad Sooden-Allendorf

Familien sind in der Coronakrise besonders belastet. Um sie zu unterstützen, ist in Bad Sooden-Allendorf am Samstag eine besondere Hilfsaktion gestartet worden.
Ein neues Hilfsprojekt in Bad Sooden-Allendorf hat am Wochenende das lokale Bündnis für Familien gestartet. Erstmals konnten sich Bedürftige im Seniorentreffpunkt eine warme Mahlzeit zum Nulltarif abholen. Obendrein wurden zum Muttertag Frühstückspakete ausgegeben, in denen die Empfängerinnen neben Leckereien als liebevolle Beigabe auch bunte Rosen vorgefunden haben: Gutes für Leib und Seele.
„Mindestens bis zu den Sommerferien“, so der Vorsitzende der DRK-Ortsvereinigung, Wolfgang Frühauf, soll an jedem Samstag die Essensausgabe stattfinden. Dabei hat das Bündnis vor allem Kinder und Jugendliche im Blick, die unter den Einschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie besonders zu leiden hätten. Ohne Kindergarten und Schule fehle ihnen die gewohnte Alltagsstruktur. Kontakte zu Freunden seien tabu. Manche Familie, die aus vielen Gründen auch sonst mit Schwierigkeiten zu kämpfen habe, könne den Bedürfnissen der Kinder kaum gerecht werden – bis zum Mangel an einer ausreichenden und gesunden Nahrung.
„Seelenfutter“ hat das Bündnis seine unbürokratische Hilfestellung zur Entlastung der Familien genannt. Beteiligt in der Startphase war neben dem DRK auch das „Soziale Krisenmanagement“ der Stadt unter Leitung von Annette Ruske-Wolf. Abrufbereit stehen ferner Mitglieder des Sozialkreises.
Zum Auftakt am Samstag wurden mehr als 60 Portionen deftiger Erbsensuppe aufgetischt. Dazu wurden zudem Geflügelwürstchen serviert – mit Rücksicht auf Muslime, die aus religiösen Gründen kein Schweinefleisch essen. Die Mahlzeit stammt aus der Küche des Vereins Lebensqualität (LeQua) in Hessisch Lichtenau, die viel Erfahrung in der Schülerverpflegung hat. Zunächst finanziert wird die Beschaffung der Lebensmittel durch die „Aktion Mensch“. Um das Projekt weiterhin durchzuziehen, dürften nach Einschätzung von Frühauf aber noch zusätzliche Geldspenden erforderlich sein.
Anmeldeschluss zur Teilhabe an der Hilfsaktion ist immer donnerstags um 15 Uhr. Die Essensausgabe, zu der aus Umweltschutzgründen eigene Behältnisse mitgebracht werden sollten, ist stets samstags ab 12 Uhr.
In der Badestadt seien rund 500 Menschen auf Hartz-IV angewiesen, teilte Frühauf unter Berufung auf Ruske-Wolf mit. Geschätzt 250 Bürger lebten als sogenannte „Aufstocker“ oder Kurzarbeiter unter prekären finanziellen Verhältnissen.
Info: Anmeldungen per E-Mail an seelenfutter@drk-bsa.de oder unter Tel. 0 56 52/ 95 85-324 bzw. 0 56 52/95 85-325. Spenden an das DRK BSA, IBAN: DE 40 5226 0385 0008 6138 26.