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Notwendige Anzahl für Bürgerentscheid zum Bootshaus in Bad Sooden-Allendorf übertroffen

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Von: Christoph Cortis

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Um Platz zu schaffen für eine größere Bühne, will Hessensound das Bootshaus um ein Feld (blaue Schrift, links vom Fallrohr) verkleinern. Archi
Um Platz zu schaffen für eine größere Bühne, will Hessensound das Bootshaus um ein Feld (blaue Schrift, links vom Fallrohr) verkleinern. Archi © Chris Cortis

In der umstrittenen Frage der Nutzung des alten Bootshauses durch den Veranstalter des Open-Air-Festivals Soundgarten könnte es darauf hinauslaufen, dass die Einwohner von Bad Sooden-Allendorf das letzte Wort haben werden.

Bad Sooden-Allendorf – Für das Bürgerbegehren zur Erzwingung eines Bürgerentscheids sind in kurzer Zeit mehr als 700 Unterschriften gesammelt worden. Damit ist das erforderliche Quorum schon jetzt übertroffen.

Am Rande der Sitzung des Finanzausschusses, der die heutige Parlamentssitzung vorbereitete, bestätigte das am Mittwochabend der Vertrauensmann Ingmar Leuverink. Der 34-Jährige hatte das Begehren entscheidend vorangetrieben, um einen Beschluss der Mehrheitskoalition aus SPD, Grünen und FWG zu kippen, die zuletzt eine Verpachtung des Gebäudes an das Eschweger Unternehmen Hessensound abgelehnt hatten.

Aller Voraussicht nach wird die Koalition heute Abend ihren Antrag zum Bootshaus zurückziehen, wie die Ausschussvorsitzende Dorothee Junkermann (FWG) es am Mittwoch nach einer kontroversen Diskussion vor großem Publikum empfohlen hatte. Zwar deckt sich dieser Antrag in weiten Teilen mit einem von der Koalition abgelehnten Kompromissantrag von Bürgermeister Hix, allerdings mit einem entscheidenden Unterschied.

SPD, Grüne und FWG wollen im Gegensatz zu Hix und der CDU-Fraktion Hessensound „in keinem Fall“ einen Rückbau des Bootshauses um etwa 30 Quadratmeter gestatten. Dagegen möchte der Veranstalter die bei einem Teilabriss frei werdende Fläche nutzen, um eine größere Bühne aufzubauen, wie von namhaften Künstlern nach den Einschränkungen in der Corona-Krise verlangt. Für die Weiterentwicklung des Festivals sei das „essenziell“, ist von Hessensound zu hören.

Mit ihrem „Kompromissvorschlag“, der in den Augen der Christdemokraten „keiner“ ist, wollte Junkermann auch den Bürgerentscheid abwenden, der nach ihren angezweifelten Angaben bei der angespannten Haushaltslage der Stadt „Kosten bis zu 30 000 Euro“ verursachen würde. Vorschlag von Hix: Die Koalition brauche sich dem Bürgerbegehren nur anzuschließen, dann entfielen diese Kosten.

Im Raum steht jetzt ein kurzfristiges Treffen von Vertretern von Hessensound, Rhenanus-Schule, Stadtverwaltung und Fraktionsvorsitzenden, um den Versuch zu unternehmen, doch noch zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen. Ergebnis: offen. (zcc)

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