Bad Sooden-Allendorf. Märchenhaft geht es seit Ostersonntag wieder in Bad Sooden-Allendorf zu. Zum 25. Mal findet die Märchenwoche mit einem vielfältigen Programm statt.
Strahlender Sonnenschein, überfüllte Straßencafés und Eisdielen – mit einem regelrechten Besucheransturm erlebte an den Osterfeiertagen die 25. Märchenwoche in Sooden, veranstaltet von der Arbeitsgemeinschaft (AG) Märchenhaftes Bad Sooden-Allendorf, einen traumhaften Start.
Die Eröffnung
„Hier ist der Ort, wo man die Menschen mit Märchen verzaubern kann“, verkündete zur Eröffnung am Sonntag Marianne Wachsmuth, besser bekannt als die „Sööder Märchen-Marianne“, ehe sie mit Aschenputtel, Schneewittchen, Rumpelstilzchen, dem Gestiefelten Kater und dem Froschkönig etliche Märchenfiguren auf die Bühne im Kurpark bat, um sich an die Seite der Symbolfigur Frau Holle (Petra Jathe) mit Goldmarie (Janna Kenter) und Pechmarie (Anna-Katharina Rang) zu gesellen.
„Ein wunderbarer Tag“, schwärmte Bürgermeister Frank Hix, der den überwiegend weiblichen Aktiven der AG höchstes Lob zollte für ihre umfangreiche Arbeit.
Der kleine Festzug
Begleitet von der Blaskapelle „Red Stars“ aus Hann. Münden, hatte sich zuvor ein Mini-Festzug den Weg durch das Menschenspalier zum Söder Tor gebahnt, von wo aus Frau Holle die Betten ausschüttelte und bei frühsommerlichen Temperaturen „Schneeflocken“ auf die Häupter der dicht gedrängten Zuschauer rieseln ließ.
Gold- und Pechmarie taten es Frau Holle gleich und mixten sehr zur Freude der Kinder süße Bonbons unter die weiße Pracht. Das Schauspiel wiederholt sich fortan jeden Tag um 15 Uhr.
Die Fabelwesen
Aufsehen erregten am Ostersonntag Fabelwesen, die sich drei Stunden lang auf Stelzen im und um Soodens Kurpark bewegten und Kinder zu einem Tänzchen ermunterten. Sol und Spirelli, wie sie sich nennen, zogen in ihren ebenso schrillen wie fantasievollen Kostümen die staunenden Blicke der Besucher auf sich, die reihenweise ihre Kameras zückten.
Art Tremondo heißt eine Gruppe von acht Straßenkünstlern, welche die Hannoveranerin Steffanie Gätjens im Jahr 2000 ins Leben gerufen hat. Für sie hat sie inzwischen auch 60 dieser märchenhaften Kostüme nicht nur entworfen, sondern auch selbst geschneidert.
Der Seiler
Wie früher Seile hergestellt wurden, demonstrierte Jürgen Kuhrt aus der Nähe von Büsum, der mit seiner mittelalterlichen Seilerei deutschlandweit unterwegs und längst Stammgast auf der Märchenwoche ist.
An seinem Stand im Kurpark konnten sich Jung und Alt in der Handwerkskunst probieren und eigenhändig Hundeleinen, Aufhängevorrichtungen für Blumenampeln und – bei Kindern besonders beliebt –Springseile herstellen. Im Angebot hat er außerdem Met-Proben, die stilecht aus Trinkhörnern verkostet werden.
Vor zwölf Jahren hatte Mittelalter-Fan Jürgen Kurth seine Frau Marlies standesgemäß dort geheiratet, wo er sie kennengelernt hatte: auf der Burgruine Hanstein im benachbarten Bornhagen.