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Bergwildpark Meißner würde sich gerne mit hohem Zaun gegen Wolf schützen

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Von: Julia Stüber

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Sorgen sich um den Schutz der Tiere und die Attraktivität des Parks: (von links) Harald Zindel und Manfred Zindel vom Förderverein sowie Tierpflegerin Christina Manns.
Sorgen sich um den Schutz der Tiere und die Attraktivität des Parks: (von links) Harald Zindel und Manfred Zindel vom Förderverein sowie Tierpflegerin Christina Manns. © julia stüber

Im Bergwildpark Meißner laufen die Wildtiere frei herum. In unmittelbarer Nähe wurde in diesem Jahr schon mehrfach ein Wolf bemerkt. Jetzt sorgt sich der Förderverein um die Tiere.

Germerode – Es ist schon der zweite Fund seit Anfang des Jahres in Germerode: Jagdpächter Gerd Krause hat am Donnerstag eine weitere Hirschkuh entdeckt, die offensichtlich von einem Wolf gerissen wurde, teilt Meißners Bürgermeister Friedhelm Junghans mit. Nun wurden weitere Untersuchungen eingeleitet.

Beide wahrscheinlichen Wolfsrisse fanden in etwa ein bis zwei Kilometern Entfernung zum Wildpark statt – der Förderverein sorgt sich schon seit längerer Zeit um die Auswirkungen der wachsenden Wolfspopulation. „Es ist ein Dilemma. Wir als Tierpark sind natürlich gefordert, etwas zu tun. Andererseits ist die Tatsache, dass unsere Tiere frei herumlaufen, teilweise gefüttert werden können, ein besonderes Merkmal unseres Parks. Das ist schwierig einzuschränken“, sagen Manfred Zindel und Harald Zindel vom Förderverein.

Eine Hirschkuh wurde kürzlich nahe dem Tierpark (Bereich Bauxereiche/Ziegenanger) gefunden.
Eine Hirschkuh wurde kürzlich nahe dem Tierpark (Bereich Bauxereiche/Ziegenanger) gefunden. © privat

Eine Möglichkeit, den Wolf daran zu hindern in den Wildpark einzudringen, sei der Bau eines neuen Außenzaunes. „Der müsste mindestens 2,50 Meter hoch sein. Außerdem müsste man ihn zum Beispiel etwa einen Meter tief in den Boden eingraben – damit der Wolf nicht darunter durchkommt.“ Doch bei dieser Idee gibt es gleich mehrere Probleme.

Zum einen wären die Kosten für einen solchen Zaun sehr hoch, diese könne die Gemeinde allein nicht stemmen. Zum anderen gibt es keinen komplett „wolfssicheren Zaun“, sagen Harald Zindel und Manfred Zindel. Somit sei der Zaun auch keine völlig zufriedenstellende Lösung. „Eigentlich muss man sich doch wehren können, wenn es gar nicht anders geht. Für uns sollte der Wolf Teil des Jagdrechts sein.“

Auch Tierpflegerin Christina Manns ist sich sicher, dass die Wildtiere im Park dringend geschützt werden müssen. Sie bemerkt immer wieder das unruhige, panische Verhalten der Tiere. „Sie spüren es, wenn ein Raubtier in der Nähe ist. Gelangt der Wolf in den Park, wären die Tiere ihm ausgeliefert.“

Außerdem: „Die steigende Gefahr durch Wölfe dürfte sich auch auf die Besucher und damit auf die Attraktivität des Parks auswirken“, meint der Förderverein. Eine Lösung rund um mögliche Gefahren durch den Wolf ist bislang also nicht in Sicht. Die Sorgen im Tierpark bleiben: „Wir müssen sehen, wie wir aktuell mit dieser Situation weiter umgehen“, sagen Manfred und Harald Zindel. (Julia Stüber)

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