Am Aschermittwoch ist Strohbärentag im Wanfrieder Ortsteil Heldra

Am Aschermittwoch ist es wieder so weit. Im Wanfrieder Ortsteil Heldra findet der Strohbärentag statt, um den Winter auszutreiben.
Heldra – Um 14 Uhr startet der Zug der Strohbären durch den Ort. Eine geliebte Tradition im Ort, die schon über 100 Jahre gelebt wird, weiß Mitorganisatorin Miriam Felsberg. „Früher durften nur Männer Strohbären sein, die auch in Heldra geboren sind, diese Regel haben wir vor knapp zehn Jahren aber geändert und gelockert“, sagt Felsberg. So ist es inzwischen auch möglich Strohbär zu werden, wenn man in Heldra wohnt oder die Partnerin aus dem Ort kommt, der Mann selbst aber nicht dort geboren wurde. „Sonst hätten wir nicht genug Nachwuchs gehabt.“
Nach den traditionellen Regeln dürfen nur Männer ab 18 Jahren die Rolle des Strohbären übernehmen. Zehn Mal dürfen sie diese Rolle spielen, dann ist aber nicht Schluss. Felsberg: „Unsere sogenannten Altbären helfen in der Regel dann beim Einwickeln ihrer Nachfolger.“ Denn das kunstvolle Wickeln der Stroh-Kostüme auf die Körper ist eine anstrengende Aufgabe, für die es eine gewisse Expertise braucht. Das Wickeln eines Strohbären dauert bis zu zwei Stunden.
In diesem Jahr werde das Stroh, welches auch aus Heldra stammt, wohl für vier Bären reichen, berichtet Miriam Felsberg. Die in Stroh geschnürten Männer werden übrigens, da sie sich kaum noch bewegen können, von sogenannt/en Bärenführerinnen an einer Kette durch Heldra geführt. Sie helfen aber auch, wenn die Nase juckt oder ein Strohbär Durst hat.
Haben die Heldraer Strohbären den Winter ausgetrieben und ihren zweistündigen Umzug hinter sich gebracht, gibt es anschließend Kaffee und Kuchen im Bürgerhaus, um sich wieder aufzuwärmen. „Alle Interessierten sind herzlich eingeladen“, so Felsberg. Den Kaffee zahlt man ein Mal, dann kann man beliebig oft nachfüllen. Die 22 Kuchen seien alle selbstgebacken.