Borris Degenhardt aus Oberdünzebach erklärt, dass sein 2003 gebauter Stall mit 220 Plätzen nach kommenden Vorgaben für 130 Tiere ausreichen würde. Hintergrund ist, dass pro Schwein mehr Platz zum Bewegen gegeben sein und der Stall dazu umgebaut werden muss. Etwa eine Millionen Euro habe der Bau eines Stalls in dieser Größe vor 20 Jahren gekostet. Inzwischen dürfe sich das auf das Doppelte belaufen. Folglich sei ein solches Gebäude zu schade, um nicht für seinen eigentlichen Zweck genutzt zu werden. Über den Anstieg der Schweinepreise in den vergangenen Wochen sagt er, dass der Lebensmitteleinzelhandel die angehobenen Preise für den Verbraucher lange Zeit nicht an die Erzeuger weitergegeben habe. Nun habe sich der Schweinepreis angepasst.
Tim Dietrich aus Mitterode berichtet, dass einige Landwirte ihre Ersparnisse bei dem Versuch verloren haben, ihre Betriebe in Zeiten niedriger Schweinepreise zu erhalten. Er blickt dabei auf die Fälle von Afrikanischer Schweinepest in Deutschland im Sommer 2021 und die Auswirkungen auf die Preise zurück. Angesichts steigender Kosten für Schweinehalter sagt er, dass der Schweinepreis steigen musste: „Sonst steigen noch mehr aus der Schweinehaltung aus.“
Selbst habe er als einer der inzwischen wenigen Sauenhalter im Kreis stark auf 150 Tiere reduziert. Angesichts der angestiegenen Kosten für Halter entspreche der Gewinn für die Landwirte nun dem von vor mehreren Jahren bei niedrigeren Schweinepreisen. Er erzeugt etwa 75 Prozent des Getreides für seine Tiere vor Ort und erklärt mit Blick auf den Umweltaspekt, dass bei in der Region produzierten Lebensmitteln wie dem Schweinefleisch der weite Transport wegfällt. „Das muss uns viel wert sein“, sagt er über die Produktion von Lebensmitteln. Auch mit Blick auf andere Landwirte sagt er: „Ich mache meinen Beruf gern.“ (Eden Sophie Rimbach)