Alten Fahrzeuge waren über 25 Jahre alt
Drei Neue für die Feuerwehr: Herleshäuser Wehren bekommen Tragkraftspitzenfahrzeuge
Einen historischen Tag erlebten die Feuerwehren der Gemeinde Herleshausen am Samstag.
Herleshausen - Zum ersten Mal in der Geschichte der Feuerwehr wurden gleich drei Fahrzeuge an die Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinden Altefeld, Willershausen und Nesselröden übergeben. Die neuen Tragkraftspritzenfahrzeuge (TSF) ersetzen in die Jahre gekommene Autos, die mindestens über 25 Jahre, teilweise sogar über 30 Jahre alt waren.
Die neuen Fahrzeuge können jetzt viel mehr als die alten. „Zum Beispiel haben sie pro Fahrzeug 900 Liter Wasser an Bord, eine lichtstarke LED-Beleuchtung für die Umgebung oder eine Schaumpistole, mit der eine Person allein zum Beispiel einen Fahrzeugbrand löschen kann“, erklärt Mario Mißler vom Brand- und Katastrophenschutz beim Regierungspräsidium in Kassel die moderne Technik.
Kosten von über 300.000 Euro
Über 319 000 Euro kosteten die drei baugleichen Tragkraftspritzenfahrzeuge, das Land Hessen gab pro Fahrzeug 42 721 Euro dazu, der Werra-Meißner-Kreis 10 700 Euro. „Die Anschaffung war ein langer Weg“, erklärte Manfred Kraus von der Gemeindevertretung. Pro Jahr kann die nur ein neues Fahrzeug im Haushaltsplan unterbringen.
„Deshalb mussten wir jetzt drei Jahre warten.“ Die gemeinsame Anschaffung der Fahrzeuge ermöglichte aber einen größeren Rabatt. Als Nächstes spart die Gemeinde für ein neues Löschfahrzeug, das in ein paar Jahren fällig wird.
Die Freiwillige Feuerwehr Nesselröden gehört zum Schutzbereich Brandenfels mit den Gemeinden Markershausen und Holzhausen, die Feuerwehren Willershausen und Altefeld gehören mit Archfeld zum Schutzbereich Hochplateau. „Die Fahrzeuge werden also für viele unserer Ortsteile eingesetzt“, sagte Bürgermeister Lars Böckmann, der bedauerte, die Übergabe nicht mit einer großen Feier würdigen zu können.
Unter Coronabedingungen seien die Einsätze noch schwieriger
„Wir wollen den Feuerwehrleuten, die sich hier ehrenamtlich engagieren, unseren größten Dank aussprechen – gerade auch in schwierigen Zeiten“, sagte Landrat Stefan Reuß. Aktuell seien die Einsätze unter Coronabedingungen noch schwieriger als sonst. Es komme vor, dass Helfer im Anschluss in Quarantäne müssten.
Reuß erklärte, dass es dem Werra-Meißner-Kreis wichtig sei, neue Anschaffungen für die Feuerwehren finanziell zu unterstützen, auch um Sicherheit für die Einsätze durch gutes Material zu gewährleisten.
Neue Fahrzeuge seien nur eine Seite der Medaille, ehrenamtliche Kameraden die andere. „Mit den neuen Fahrzeugen kann man vielleicht einen Motivationsschub erreichen, weil neue Technik immer Spaß macht“, erklärt Mario Mißler, der seit seiner Kindheit selbst zur Feuerwehr Herleshausen gehört.
„Ich wünsche mir, dass die neuen, modernen Tragkraftspritzenfahrzeuge oft genutzt werden – vor allem zu Übungszwecken“, sagte Gemeindebrandinspektor Matthias Sömmer. Pfarrer Henrik Heinicke hielt im Anschluss eine kurze Andacht und segnete die ehrenamtlichen Feuerwehrkameraden, damit sie immer unversehrt aus ihren Einsätzen zurück kommen. (Sonja Berg)