So macht es auch die Apotheke in Meinhard, wie Sina Cuber erklärt. Fünf Schulungen müsse sie für diese Ausbildung insgesamt abschließen. „Nach jeder Schulung folgt auch eine Abschlussprüfung“, erklärt sie. Die letzte Schulung finde für sie als Präsenzunterricht in Kassel statt. Zuvor musste man dafür zudem nach Frankfurt fahren.
Gerade seien die Mitarbeiter noch in der Fortbildung, gegen Ende März sei die Meinhard-Apotheke aber bereit, mitzuimpfen – wenn sie denn gebraucht werde.
Insgesamt gebe die umfassende Schulung aber eine gute Grundlage, man werde nicht nur für den reinen Piks ausgebildet und ausgerüstet, sondern auch für jegliche Notfälle danach, erklärt Cuber. Erleidet jemand einen Schock, weiß Cuber, was zu tun ist, sagt sie.
Auf die umfassende Ausbildung bezieht sich auch Katja Förster, Sprecherin des Hessischen Apothekerverbands. Man dürfe nicht vergessen, dass jeder Patient zuvor ein Anamnesegespräch hat, die Apotheker sind sensibilisiert. Im Zweifel verweise der Apotheker den Patienten auch an den Hausarzt, etwa Menschen mit einer Diabeteserkrankung oder Schwangere. „Solche speziellen Patientengruppen werden in den Apotheken eher abgelehnt“, erklärt sie.
Manche Apotheken in Hessen würden ohnehin lediglich die Zweit- und Drittimpfung anbieten. „Die Apotheken können die Risiken aber sehr gut einschätzen“, verdeutlicht Förster.
Dazu gebe es viele Menschen, die nicht ins Impfzentrum gehen wollen oder deren Hausarzt zu weit weg ist. Zuletzt habe Förster von einem Fall im Vogelsbergkreis gehört, als eine ältere Dame lieber einen Impftermin in der Apotheke ihres Dorfes gemacht habe – schlicht weil das Impfzentrum für sie zu weit weg und schwer zu erreichen sei und weil sie die Apothekerin aus ihrem Dorf kennt und ihr vertraut.
Von Jessica Sippel