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Braugerste: Kooperation zwischen Landwirten und Brauerei soll fortgesetzt werden

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Von: Harald Triller

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Rundgang durch die Produktionsstätten der Klosterbrauerei: Die Braugersten-Anbauer informierten sich, wie hier im Sudhaus, über die Bierherstellung.
Rundgang durch die Produktionsstätten der Klosterbrauerei: Die Braugersten-Anbauer informierten sich, wie hier im Sudhaus, über die Bierherstellung. © Triller

Seit einem knappen Vierteljahrhundert kommt die Braugerste für das Malz des Eschweger Bieres aus der Region. Die Kooperation zwischen Brauerei und Bauern soll fortgesetzt werden.

Eschwege – Die Nähe zu Produkten aus der Heimat, die aktuell viele Brauereien in Deutschland noch suchen, praktiziert die Eschweger Klosterbrauerei schon seit 24 Jahren. Ernst Andreas, Geschäftsführer des Familienunternehmens von 1981 bis 2018, war 1999 Wegbereiter der Kooperation mit 17 Landwirten aus dem Werra-Meißner-Kreis, die seither jährlich 500 Tonnen Braugerste für die Herstellung der Biere, die auf dem ehemaligen Klostergelände gebraut werden und bis zur Abfüllung dort auch reifen.

Diese beispielhafte Zusammenarbeit mit der Erzeugergemeinschaft pflegt auch weiterhin Brauereichef Ulrich Klesper, der mit seiner Familie die Klosterbrauerei 2018 übernommen hat und sie somit als Privatunternehmen fortführt.

Hans-Werner Kretschmer war als damaliger Leiter vom Fachgebiet Landwirtschaft im Werra-Meißner-Kreis das treibende Bindeglied und hatte großen Anteil an der Entstehung dieser Kooperation. Natürlich zählte auch Hans-Werner Kretschmer, der sich längst im verdienten Ruhestand befindet, aber noch immer Herzblut für den Verbund vergießt, zu den Gästen beim sogenannten Braugerste-Stammtisch, der nach zweijähriger Coronapause die Anbaugemeinschaft wieder zusammenführte.

Nach dem von Marc Fernau geleiteten Rundgang durch die Produktionsstätten hat Brauereichef Ulrich Klesper die Landwirte in die Kapelle der Klosterbrauerei eingeladen, wo ein reger Austausch stattfand, bei dem Einigkeit darüber erzielt wurde, dass die regionale Zusammenarbeit dem Geschmack der Biere aus dem Werraland die gute Note verliehen hat. Ulrich Klesper hatte die geladenen Gäste des zur Tradition gewordenen Stammtisches schon während des Rundgangs über den aktuellen Stand auf dem Biermarkt informiert und ihnen auch reichlich Fachinfos mit auf den Weg gegeben.

Philipp Faust, der als Sprecher der Anbaugemeinschaft fungiert, lobte das Miteinander und betonte, dass beide Seite in erheblichem Maße davon profitieren. Bevor es dann zum gemütlichen Teil überging – zur Ahlen Wurscht durfte natürlich frisch gezapftes Pils oder Helles nicht fehlen – wurde die künftige Aussaat angesprochen. Marketing-Leiterin Tanja Beck beleuchtete dabei die neue Braugerstensorte „Lexy“, die sich nach umfangreichen Mälzungs- und Brauereiversuchen besonders bewährt habe.

Darüber hinaus ging die Marketing-Expertin auf die regionale Kette bezüglich der Wertschöpfung ein: „Wir stellen fest, dass der Endverbraucher Bier aus der Region bekommt, die Brauerei hochwertige Zutaten aus selbiger geliefert bekommt, die Natur vom umweltschonenden Anbau der Braugerste profitiert, die Landschaft bunter wird und der Landwirt verbindliche Abnehmer seiner Ernte hat“, zeigt sich Tanja Beck besonders erfreut über die Tatsache, dass bei den Landwirten schon vielfach die zweite Generation am Start ist. (Harald Triller)

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