Schüler der Brüder-Grimm-Schule Eschwege pflanzen in Oberdünzebach Bäume

Schüler der Klasse F6a der Brüder-Grimm-Schule in Eschwege haben auf einer Streuobstwiese in Oberdünzebach Bäume gepflanzt. Unterstützt wurden sie vom BUND Werra-Meißner.
Eschwege – Was ist eine Streuobstwiese und welche Funktionen hat sie? Mit diesen Fragen beschäftigte sich die Klasse F6a im Unterricht, bevor sie sich Ende April auf den kurzen Weg von der Brüder-Grimm-Schule in Eschwege nach Oberdünzebach machte, um auf der Reiserwiese des BUND Werra-Meißner neue Bäume zu pflanzen. „Als zertifizierte Umweltschule“, so Förderstufenleiter und Klassenlehrer Heiko Striening, „wollen wir unseren Schülerinnen und Schülern möglichst früh ein Bewusstsein für die Zusammenhänge zwischen Mensch und Natur vermitteln.
Deshalb bieten wir in Kooperation mit dem Geo-Naturpark Frau-Holle-Land in Klasse 5 das Projekt „Schaf schafft Landschaft“ an: Der Besuch beim Schäfer öffnet den Kindern den Blick dafür, dass Schafe nicht nur natürliche Rasenmäher sind, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Bio-Diversität in unserer Kulturlandschaft liefern.“ Striening: „Ähnlich verhält es sich nun mit der Baumpflanz-Aktion unserer Sechstklässler: Auf den Streuobstwiesen des BUND Werra-Meißner können die Kinder lernen, wie sie selbst einen nachhaltigen Beitrag zum Schutz unseres Klimas und unserer Umwelt leisten können.“
Vor Ort wurde die Klasse von Torsten Horn, Mitarbeiter des BUND Werra-Meißner, und seinem Team begrüßt. „Wir haben euch eingeladen, weil eine Streuobstwiese viel Pflege und Betreuung benötigt und wir bei der Neupflanzung von Bäumen immer Hilfe gebrauchen können“, erläutert er zum Einstieg in die Pflanzaktion und erklärt den Kindern, welche Bäume sie heute nach einem Pflanzplan in den Boden bringen wollen: Esskastanien, Kaki und Maulbeeren sollen es sein, denn das Mittelmeerklima rücke immer mehr nach Norden, so Torsten Horn, sodass die Bedingungen für südländische Pflanzen mittlerweile immer günstiger und die für beispielsweise Äpfel eher schlechter werden.
Ausgestattet mit Schaufeln, Eimern, Latten, Draht und Schrauben begaben sich die Schülerinnen und Schüler in kleinen Gruppen zu verschiedenen Pflanzorten auf der 7.000 Quadratmeter großen Wiese, um dort zunächst ein Loch für jede Jungpflanze zu graben, dann Sechseckdrahtgeflecht gegen Wühlmäuse einzusetzen und das Loch mit Kompost auszukleiden, bevor die Setzlinge eingebracht wurden. Nachdem jede Pflanze einen Verbissschutz um den Stamm erhalten hatte, brachten die Kinder, unterstützt durch das Team von Torsten Horn, noch drei Stützpfähle mit Querriegeln an.
„Wir hatten trotz Regen heute nicht nur viel Spaß,“ meint Jonas Bücker, „sondern haben auch viel gelernt, zum Beispiel, wie man eine Kaki pflanzt und was man alles dabei beachten muss.“ „Wir haben zu Hause einen Garten“, ergänzt seine Mitschülerin, „und hier möchte ich unbedingt einen Maulbeerbaum pflanzen.“ Die ganze Klasse ist sich einig: In einem Jahr, spätestens, wollen sie wieder auf die Reisewiese kommen und nachschauen, wie sich „ihre“ Bäume entwickelt haben. (red/tli)