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Chefarzt der Schmerztherapie Dr. Bernd Schlei geht in den Ruhestand

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Von: Stefanie Salzmann

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Baute den Bereich Schmerztherapie aus: Dr. Bernd Schlei. Er war vier Jahre Chefarzt der Abteilung am Klinikum Werra-Meißner. Jetzt geht der 65-Jährige in den Ruhestand.
Baute den Bereich Schmerztherapie aus: Dr. Bernd Schlei. Er war vier Jahre Chefarzt der Abteilung am Klinikum Werra-Meißner. Jetzt geht der 65-Jährige in den Ruhestand. © klinikum/hn

Dr. Bernd Schlei geht in Ruhestand – Er leitete die vier Jahre lang Schmerztherapie am Klinikum und baute den Fachbereich aus. Ein Nachfolger für den 65-Jährigen gibt es derzeit noch nicht.

Eschwege – Der Chefarzt der Schmerztherapie am Klinikum Werra-Meißner, Dr. Bernd Schlei, geht zum Ende des Monats in den Ruhestand. Vier Jahre führte er die Abteilung als Chefarzt. „Mir ist es an dieser Stelle wichtig, mich besonders bei den Patienten und den niedergelassenen Kollegen für die Zusammenarbeit und das entgegengebrachte Vertrauen zu bedanken“, sagt er.

Nachdem die Schmerztherapie zuvor ein Teilbereich der Anästhesie war, baute Schlei in den vergangenen Jahren den Fachbereich aus. In Eschwege betrieb er eine Schmerzambulanz, in Witzenhausen gab es zudem acht Betten für eine stationäre Schmerztherapie, in der Schmerzpatienten durch ein Team aus Ärzten, Pflege, Psychotherapeuten, Physio- und Ergotherapie betreut wurde. „Was mich wirklich in der Nachbetrachtung freut, ist, dass wir von den Menschen so viel positive Rückmeldung für die stationäre Behandlung bekommen haben. Viele waren auch schon zwei- oder dreimal da – und das, obwohl Schmerzpatienten in der Regel therapieerfahren und daher sehr kritisch sind“, so Schlei.

Fühlt sich diese Klientel aber gut betreut und wird durch die Behandlung eine Verbesserung erzielt, sind die Patienten, die häufig seit vielen Jahren unter chronischen Schmerzen leiden, oft umso dankbarer. „Viele freuen sich einfach darüber, dass sie endlich jemanden gefunden haben, der sich Zeit für sie und ihre Probleme nimmt und ihnen zuhört“, erklärt der scheidende Chefarzt.

Für ihn selbst ist der Bereich Schmerztherapie/Anästhesie schon seit gut 30 Jahren das medizinische Steckenpferd. Und das hat auch einen Grund. Denn Dr. Bernd Schlei absolvierte vor seinem Studium eine Krankenpflege-Ausbildung und arbeitete mehrere Jahre in der Psychiatrie. „Dort habe ich eben diese Kernkompetenz gelernt: einfühlsam sein und den Menschen zuhören“, sagt er.

Den Wunsch, Medizin zu studieren, hatte er aber schon lange und war dann froh, endlich einen Studienplatz zu erhalten. Nach dem Studium war es ihm zunächst wichtig, mögliche medizinische Notfälle kompetent managen zu können. Da man das nirgends besser lernt als in der Anästhesie, hat er sich für diesen Fachbereich entschieden und ist dann auch dabei geblieben. „Dort hat man ein sehr vielfältiges Aufgabengebiet mit der Arbeit im OP, auf der Intensivstation, als Notarzt und eben in der Schmerztherapie“, so Schlei.

Seine Spezialisierung auf Schmerztherapie in den folgenden Jahren sieht er als logische Folge an. „Das war die perfekte Symbiose aus Medizin und der Fähigkeit, mir Zeit für die Patienten zu nehmen, die ich in der Psychiatrie-Pflege erlernt habe.“

Und das ist es auch, was Schlei im Ruhestand vermutlich ein wenig fehlen wird: der vertrauensvolle Kontakt zu den Patienten. Aber mit seiner Entscheidung, in den Ruhestand zu gehen, ist er im Reinen. Und er hat schon konkrete Pläne zur Freizeitgestaltung: Zeit mit Kindern, Enkelkindern und der neuen Lebensgefährtin verbringen und einige Fernreisen zu unternehmen, für die bislang einfach die Zeit fehlte.

Im Namen der Krankenhausleitung des Klinikums Werra-Meißner dankt Klinik-Geschäftsführer Christoph R. Maier für Schleis Einsatz der vergangenen Jahre. An einer Nachfolge-Lösung für Schlei am Klinikum Werra-Meißner werde gearbeitet.

(Stefanie Salzmann)

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