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Vermisster Wohnungsloser: Jugendliche Täter sollen Angriff gefilmt haben

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Von: Stefanie Salzmann

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Torsten K. wird vermisst. Er war in Eschwege Opfer einer Straftat geworden und braucht möglicherweise ärztliche Hilfe. Jugendliche sollen ihn angegriffen und die Tat gefilmt haben.

Eschwege – Nach dem Aufruf der Polizei mit der Bitte um Hinweise aus der Öffentlichkeit zum Verbleib von Torsten K. ist am Mittwoch (17. Mai) ein Hinweis eingegangen. Ein Zeuge will den obdachlosen Mann am späten Samstagabend (13. Mai) auf der Landstraße beim Gut Laudenbach in Richtung Röhrda gesehen haben, wo der Mann zu Fuß unterwegs war. „Dies könnte darauf hindeuten, dass Torsten K. seinen gewohnten Lebensbereich in und um Eschwege verlassen hat und sich aktuell im Bereich Ringgau aufhält“, sagte Polizeisprecher Alexander Först. In diesem Fall wäre davon auszugehen, dass er sich im dortigen Umfeld in gewohnter Weise – vorübergehend oder aber auch dauerhaft – eine Gartenhütte oder ähnliche Behausung suchen könnte.

Bis zum vergangenen Montag (15. Mai) war der Mann, der am Samstagabend in Eschwege Opfer einer Straftat geworden war, noch mit Suchmannschaften, Hunden, Drohnen, Wärmebildkameras und per Hubschrauber gesucht worden. Torsten K. ist offenbar seit einigen Jahren wohnungslos und nächtigte seit Langem in einer leer stehenden Gartenhütte in einer Kleingartenanlage nahe des Eschweger Höhenweges. Dort muss es am Samstagabend zwischen Torsten K. zu dem Zusammentreffen mit vier Jugendlichen, von denen drei minderjährig sind, gekommen sein, die den Mann dann geschlagen und getreten haben.

Jugendliche Täter sollen Angriff auf nun vermissten Mann in Eschwege gefilmt haben

Von der Misshandlung des Mannes sollen die Täter ein Handy-Video gedreht haben und dieses dann später mit Freunden und Bekannten über Social-Media-Plattformen geteilt haben. Ob das Treffen am Samstagabend zwischen dem obdachlosen Mann zufällig war oder die Jugendlichen es gezielt auf ihn abgesehen hatten, konnte die Polizei bisher noch nicht abschließend klären. Wie der Polizeisprecher auf Anfrage bestätigt, habe sich eine an der Tat unbeteiligte Person dann am Sonntag (14. Mai) der Polizei offenbart und den Angriff auf den obdachlosen Mann gemeldet. Alle an der Tat Beteiligten sollen laut Först aus dem Werra-Meißner-Kreis stammen.

„Wir müssen weiterhin davon ausgehen, dass der Mann verletzt ist und ärztliche Hilfe braucht“, sagt Först. Der Mann gelte als sehr scheu und habe sich möglicherweise versteckt. Er habe sich bisher weder bei der Polizei noch im Krankenhaus gemeldet. „Wenn er selbst nicht gefunden werden will, wird es nicht so einfach sein, ihn zu aufzuspüren“, sagt Först. Die Polizei sucht nach Torsten K. weiterhin im Streifendienst.

Ein Anwohner des Höhenweges, der Torsten K. seit Jahren immer wieder begegnet ist, beschreibt den wohnungslosen Mann als aus seiner Sicht „völlig harmlosen“, etwas eigenen und wehrlosen Menschen. Begegnet sei er ihm immer wieder, wenn dieser bei Wind und Wetter, Regen, Schnee, eisiger Kälte und an heißen Tagen den Höhenweg in oder aus der Stadt kommend benutzte. (Stefanie Salzmann)

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