Roger Dietrich aus Niederhone ist im Sport und beim Weißen Ring eine Koryphäe

Viele sportliche Leistungen wie das langjährige Tennisspielen beim SC Niederhone oder das Meistern von Läufen wie dem „Legend of Cross“ hat Roger Dietrich schon erbracht.
Niederhone – Er ist immer in Bewegung, hat dabei ausschließlich den Vorwärtsgang eingeschaltet, ganz egal, ob er für sich selbst positive Wege beschreitet oder ehrenamtlich um das Wohl von Mitmenschen bemüht ist. Roger Dietrich aus Niederhone ist fraglos ein ehrgeiziger und vielseitiger Sportler und er ist seit 1997 ehrenamtlicher Außenstellenleiter des Weißen Ringes im Werra-Meißner-Kreis.
Auch beruflich hat ihn bis zum Vorjahr bei der Kriminalpolizei in Eschwege sein Gerechtigkeitssinn geprägt, er war im Bereich Betrug, Internet- und Wirtschaftskriminalität den Tätern auf der Spur. Die Pension bedeutet für den 62-Jährigen aber nicht etwa Zeit zum Rasten, im Gegenteil, seit diesem Jahr hat er eine Nebentätigkeit bei der evangelischen Kirche angenommen, um sich bei der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch einzubringen.
Der Weiße Ring
Als Außenstellenleiter beim Weißen Ring steht Roger Dietrich an der Spitze von 100 Mitgliedern, wobei sieben aktive Mitarbeiter bei der Betreuung der Opfer an seiner Seite stehen. „Der Weiße Ring ist ein gemeinnütziger Verein, den der frühere Moderator der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY-Ungelöst, Eduard Zimmermann, 1976 gegründet hat. Ja, Ganoven-Ede, wie er auch genannt wurde, war ein Vorbild im Umgang mit Menschen, die es zu unterstützen galt“, spricht Roger Dietrich die gesamte Bandbreite an, die das Hilfspaket ehrenamtlich verlangt.
„Hilfe für Opfer der Kriminalität durch menschlichen Beistand, Vermittlung von Helfern aus anderen Vereinen, Behördenwege, finanzielle Unterstützung bei besonderen Notfällen wie Tatfolgen sowie Bereitstellung von Schecks für kostenlose Erstberatungen bei Anwälten oder psychologischen Untersuchungen gehören zu den Aufgaben, denen wir uns intensiv widmen“, schwenkt er zum Sport.
Der Sportler
Der 1960 in Eschwege geborene und in Niederhone aufgewachsene Abiturient, der gleich nach dem Schulabschluss den Dienst bei der Polizei begann, spielte in seinem Heimatort beim SCN lange Jahre Tennis, ehe er 2017 die Spielgemeinschaft der Herren 55 der drei Vereine Meinhard, Niederhone und Waldkappel als Mannschaftsführer übernahm und voller Stolz auf das Jahr 2021 blickt: „Uns ist auf höchster hessischer Ebene der Klassenerhalt gelungen, was wir im Bereich Sensation eingeordnet haben“, schwärmt der 62-Jährige von dieser Teamleistung. In der aktuellen Saison kann er nach einer Meniskusoperation nicht eingreifen, was ihn sehr traurig stimmt.
Zu seinen weiteren Hobbys gehört der Laufsport, wobei er 2008 und 2009 eine besondere Herausforderung suchte: „Ich habe zwei Jahre in Folge am Hamburg-Marathon teilgenommen, wobei für mich wichtig war, dass ich die Läufe mit Bravour bewältigt habe“, erklärt er beim Gespräch mit der WR.
Der Matschläufer
Auf seiner Erfolgsliste ist aber auch ein dritter Platz bei der hessischen Polizeimeisterschaft auf der Langstrecke zu finden, und 2017 lässt die Urkunde erkennen, dass er im Team auf der Langstrecke Hessenmeister wurde. Und wenn er von einem besonderen Nervenkitzel spricht, dann meint er die zwei erfolgreichen Teilnahmen beim Matschlauf über zehn Kilometer beim Wettbewerb „Legend of Cross“ bei Erfurt-Dreigleichen: „Ich habe mich 2021 und 2022 angemeldet und durch den Schlamm gequält. Äußerst unangenehm war, dass Fäkalien von Schafen dem Matsch eine besonders ekelhafte Note verliehen haben“, kann Roger Dietrich heute darüber schmunzeln, gerade wenn er mit seiner Laufgruppe „Run and tea“ unterwegs ist.
„Da fällt mit eine Anekdote ein. Ich durfte 2009 ein wunderbares Abenteuer mit der Besteigung des Kilimandscharos erleben. Und als ich dann Jahre später in Erfurt am Start war ist mir der schöne Satz eingefallen, dass ich vom Schnee des höchsten Berges in Afrika ins tiefe Schlammloch von Erfurt abgestürzt bin.“
Sportlich im Urlaub
Roger Dietrich hat sein sportliches Leben immer wieder mit außergewöhnlichen Schwierigkeiten gekoppelt. Dazu zählt der Lauf über den zugefrorenen Baikalsee in Sibirien bei eisigen Temperaturen im Winter 2013. Zwei Jahre zuvor bewältigte er die Radtour am Mekong vom Delta in Vietnam bis nach Kambodscha. „Die ist mir allerdings übel aufgestoßen, denn ich habe mir dort eine Magen-Darm-Verstimmung eingefangen, binnen einer Woche zehn Kilogramm verloren, danach ein halbes Jahr an Appetitlosigkeit gelitten, wenn ich nur an Essen gedacht habe, ist mir schlecht geworden. Ich wollte schon in einem Tropeninstitut Hilfe suchen“, spannt Roger Dietrich den Reisebogen noch zur Radtour 2017 durch Rajasthan in Nordindien sowie zum Trekking durch Nordalbanien und den Kosovo.
Dank an die Familie
Ehrenämter in dieser konzentrierten Form, wie Roger Dietrich sie ausübt, sind natürlich nur möglich, wenn die Familie unterstützend zur Hand geht. „Und meine Ehefrau Annette hat mir immer den Rücken freigehalten und mich unterstützt, wie es besser nicht geht“, lobt Roger Dietrich auch das gute Verhältnis zu seinen beiden Kindern, Sohn und Tochter haben die ehrenamtlichen Leistungen ihres Papas immer gewürdigt. (Harald Triller)