Stationäres Hospiz soll am Eschweger Meißnerring gebaut werden

Wenn es nach dem Willen des Hospiz- und Palliativnetzes Werra-Meißner gehen würde, könnten morgen schon die Bagger für das stationäre Hospiz in Eschwege rollen.
Eschwege – Das Architekturbüro Zwo 16 hat die Entwürfe fertig, der Bauantrag ist gestellt und ein Generalunternehmen, das den Bau des stationären Hospiz umsetzt, ist auch schon gefunden. Nur für die letzten fünf Prozent der fortlaufenden Unterhaltung des Betriebs fehlen die letzten Geldgeber. „Aber das bekommen wir auch noch hin“, ist sich Brigitte Kiese aus dem Vorstand des Vereins sicher. 2024, so ihre Hoffnung, könnte die Einrichtung ihren Betrieb aufnehmen.
Das Projekt ist seit vielen Jahren ein Herzenswunsch des Hospiz- und Palliativnetzes Werra-Meißner. 2018 wurde ein Förderverein gegründet und die Umsetzung des Projektes massiv vorangetrieben. „Uns wurde in unserer täglichen Arbeit immer wieder zurückgespiegelt, dass ein solches Angebot hier fehlt“, sagt Kiese. Das belegen auch Zahlen der AOK Hessen. Die nächsten dieser Spezialeinrichtungen für Sterbende befinden sich in Eisenach, Hann. Münden, Kassel oder Göttingen. Diese stationären Hospize können den Bedarf längst nicht decken. Es gibt lange Wartelisten. Deswegen wird die Einrichtung in Eschwege dringend erwartet.
Das stationäre Hospiz soll in der Kreisstadt errichtet werden. Ein Grundstück ist bereits gefunden. Am Meißnerring auf dem Stadtteil Heuberg gibt es ein Grundstück mit herrlichem Blick auf das Werratal und den Hohen Meißner, das die Stadt Eschwege zur Verfügung stellen würde. Zehn Betten für Sterbende in ihrer letzten Lebensphase sollen zur Verfügung stehen. Sie kommen in großräumigen Appartements unter. Dazu gibt es Aufenthaltsräume und eine Gemeinschaftsküche. Draußen soll ein großer Garten angelegt werden. Ein elftes Appartement steht für Angehörige bereit. Auch Arbeitsbereiche gibt es, damit die Angehörigen gleichzeitig weiter ihrem Beruf nachgehen können.
Das besondere im Hospiz in Eschwege: Menschen mit Beeinträchtigung werden integriert. Sowohl die Betreuung sterbender Menschen mit Behinderung als auch die Aufnahme Gehandicapter ins Team des stationären Hospizes sind geplant. Mit Werraland Lebenswelten, Lichtenau e.V. und Aufwind ist eine Kooperation verabredet.
Weitere Sponsoren gesucht
Die Werra-Rundschau hat dem Hospiz- und Palliativnetz Werra-Meißner jetzt 3000 Euro zukommen lassen. Das Geld stammt aus der Aktion Advent. Zusammen mit unserer Partnerzeitung HNA haben wir in der Vorweihnachtszeit Geld für Bedürftige gesammelt. Unter anderem wird die Aktion „Kinder in Nordhessen“ mit den Spenden bedacht.
Für eine Sonderausschüttung haben wir das Hospiz- und Palliativnetz Werra-Meißner ausgewählt, die den Bau eines stationären Hospiz in Eschwege planen.
Das Hospiz- und Palliativnetz ist als Verein sowohl zur Finanzierung des Baus als auch für einen kleinen Teil des laufenden Betriebs auf Spendengelder angewiesen. „Ideal wären langfristige Sponsoren, die für die übrigen fünf Prozent der Aufenthaltskosten unserer Gäste aufkommen würde“, sagt Brigitte Kiese vom Hospiz- und Palliativnetz.
Wer das Hospiz- und Palliativnetz finanziell unterstützen möchte, kann sich unter 0 56 51/9 92 39 51 oder per E-Mail vorstand@hpnwm.de oder hpnwm.de informieren.
Für die Gäste in der letzten Lebensphase sollen keine Kosten entstehen. Zu 95 Prozent übernehmen das die Kranken- und Pflegekassen. Die letzten fünf Prozent muss das Hospiz- und Palliativnetz tragen – und zwar jedes Jahr. So lange diese Lücke nicht geschlossen ist, wird der Bau nicht beginnen können. Das Hospiz- und Palliativnetz will jetzt die Politik mit ins Boot holen, um alle Fördermöglichkeiten auszuschöpfen.