Eschweger Waldkita hat jetzt autarke Stromversorgng

Der Eschweger Waldkindergarten am Fuß der Leuchtberge hat jetzt eine autarke Stromversorgung – und zwar über eine Photovoltaikanlage.
Eschwege – Bewusst wurde das Solarpanel nicht auf das Dach des Bauwagens, der den Kindern bei Sturm als Schutz dient, montiert. Es steht für die Kinder auf Griffhöhe.
„So können die Kinder das Panel selbst drehen und nach dem Stand der Sonne ausrichten“, erklärt Arvid Jasper vom Klimawende-Verein Solocal Energy aus Kassel. „Das ist für den Bildungsaspekt wichtig.“ Er und seine Kollegin Anna Schilling haben die Anlage am Dienstag installiert und in Betrieb genommen.
Die netzunabhängige sogenannte Inselanlage kann zirka 250 Kilowattstunden Strom im Jahr produzieren – etwa das, was zwei Kühlschränke pro Jahr verbrauchen.
„Damit können wir jetzt kleine Elektrogeräte betreiben, wenn wir mit den Kindern handwerklich arbeiten, und zwei Lampen im Bauwagen können leuchten“, freut sich Kitaleiterin Reinhild Eggenwirth. Damit ist der Waldkindergarten jetzt ein Jahr nach der Eröffnung erstmals mit Strom versorgt.
Neugierig und zupackend haben auch die derzeit 16 Zöglinge der Waldkita reagiert, galt es doch, noch einen Kabelschacht bis zum Bauwagen zu graben. „Schon bei der Installation waren die Kinder enorm interessiert.
Jetzt können wir ihnen anschaulich erklären, woher der Strom kommt – von der Sonne“, so Eggenwirth.
Die Anlagenplanung und Installation hat der Verein Solar Energie übernommen. Ehrenamtliche der Deutschen gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) nutzen Photovoltaikanlagen für Bildungsangebote mit Solarspielzeug. „Wir wollen Sonnenenergie begreifbar und erlebbar machen“, sagt Peter Ritter vom Vorstand der Kassler DGS-Sektion.
Finanziell getragen wird die Solaranlage der Eschweger Waldkita von der nordhessischen CDW-Stiftung. Derene Geschäftsführer Thomas Flügge: „80 Prozent der klimaschädlichen Treibhausgasemissionen in Deutschland entstehen energiebedingt.“
Der Umbau der Energieversorgung, weg von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energien, sei eine der drängendsten Aufgaben unserer Zeit. „Das begleitende Bildungsangebot der DGS ist ein wichtiger Baustein, Verständnis und Begeisterung für diesen Umbau zu vermitteln“, so Flügge.