Gefahr für Mensch und Tier im Sommer in Fahrzeugen - Polizei gibt Tipps

Fahrzeuge können im Sommer zu einer Gefahr für Kinder und Tiere werden. Die Polizei gibt Tipps.
Werra-Meißner – Wenn die Tage wärmer werden, kann es für Babys, Kleinkinder und Tiere schnell gefährlich im Auto werden.
Schon nach wenigen Minuten können zum Beispiel in einem geschlossenen Auto bei Außentemperaturen von 28 Grad die Innentemperatur auf 44 Grad ansteigen, stellt die Tierschutzorganisation Peta dar.
Schon bei 24 Grad Außentemperatur wird es im Autoinneren binnen Stundenfrist 50 Grad warm. Wie beim Deutschen Bußgeldkatalog zu erfahren ist, besteht in solchen Fällen bereits ab 41 Grad Lebensgefahr für Kinder und Hunde. Für die Vierbeiner gilt: „Auch ein Schattenparkplatz oder leicht geöffnete Fenster sind kein ausreichender Schutz für Hunde“, schreibt Peta.
Wenn doch Menschen oder Tiere bei größerer Hitze festgestellt werden, gibt Polizei-Pressesprecher Alexander Först Hinweise zum richtigen Verhalten:
- Es sollte geprüft werden, ob Mensch oder Tier durch äußere Einflüsse wie Klopfen an die Scheibe noch reagieren.
- Reagieren die Insassen, beziehungsweise sind ansprechbar, sollte zeitnah versucht werden, den Besitzer des Wagens ausfindig zu machen. Dabei sollte sichergestellt sein, dass das Fahrzeug im Auge behalten wird, um bei einer Verschlechterung zu handeln. Dafür sollten auch andere Passanten angesprochen werden.
- Zeitnah Feuerwehr oder Polizei über den Vorfall informieren.
- Verschlechtert sich der Zustand von Mensch oder Tier, so dass diese nicht mehr reagieren oder ansprechbar sind, kann im Akutfall zum Beispiel auch geboten sein, die Scheibe einzuschlagen. Als „rechtfertigender Notstand“ nach Paragraf 34 Strafgesetzbuch würde diese „Sachbeschädigung“ als angemessenes Mittel zur Abwehr von Gefahren für Leib und Leben angesehen.
- Vorher sollte geprüft werden, ob es andere Möglichkeiten gibt, das Fahrzeug zu öffnen.
- Wenn nicht, ist das mildeste Mittel wie Einschlagen der Seitenfensterscheibe geboten, um den Schaden so gering wie möglich zu halten. Im eigenen Interesse sollte der Vorfall dokumentiert werden, etwa durch Datum, Uhrzeit, Witterungsbedingungen, Foto und Kennzeichen. Am besten werden weitere Zeugen hinzugezogen, um den Notfall belegen zu können.
- Wurde Mensch oder Tier aus dem Auto befreit, sollten sie an einen kühlen Ort gebracht und mit Flüssigkeit versorgt werden.
Gegebenenfalls sollte die weitere Versorgung durch Angehörige, den Rettungsdienst oder einen Tierarzt/das Tierheim veranlasst werden. (nde)