Gehölzpflege bei milder Temperatur: Hessen Mobil schneidet Straßenränder frei

Von Oktober bis Februar schneidet Hessen Mobil die Straßenränder frei.
Werra-Meißner – Ende vergangenen Jahres war die Kritik heftig. Die Zufahrt zum Plateau des Hohen Meißners mit Wintersporteinrichtungen und Gastronomie war nach den ersten Schneefällen des Winters 2022/2023 wegen Schneebruchgefahr von allen Seiten gesperrt. Entlang der Fahrbahn waren die Bäume so stark mit Schnee bedeckt, dass die Gefahr drohte, Äste könnten auf die Fahrbahn stürzen und Verkehrsteilnehmer gefährden. Rolf Fahrenbach vom Naturfreunde- Meißnerhaus war deshalb verärgert und kritisierte: „Aus den früheren Versprechungen, die Bäume rechtzeitig zurechtzuschneiden, ist nicht viel geworden.“ Wie geht denn die zuständige Straßenbehörde bei den Gehölzpflegearbeiten überhaupt vor?
Milde Wintertage nutzen die Mitarbeiter von Hessen Mobil, um Bäume und Sträucher am Straßenrand zurückzuschneiden und Totholz zu entfernen. Insbesondere unmittelbar am Fahrbahnrand sei es essenziell, dass die Sicht auf Fußgänger, Radfahrer und Fahrzeuge frei bleibe, sagt Hessen-Mobil-Sprecher Nico Beck. Außerdem dürfen keine Äste über die Fahrbahn ragen. Nicht immer muss dafür gleich ein Baum gefällt werden. „In manchen Fällen genügt ein fachgerechter, regelmäßiger Rückschnitt“, sagt Beck. Diese Arbeiten, die im Vorfeld mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt werden, sind aus Gründen des Naturschutzes ausschließlich zwischen Oktober und Ende Februar erlaubt.
Die Betriebsdienste von Hessen Mobil kontrollieren das gesamte Streckennetz auf seinen verkehrssicheren Zustand. Die Streckenwarte sind täglich unterwegs, fahren jede Straße ihrer Zuständigkeit mindestens einmal pro Woche ab. Stellen die Straßenmeistereien Schäden oder Mängel fest, werden diese erfasst, notwendige Stellen abgesichert und entsprechende Maßnahmen schnell ergriffen.
Neben Gehölzpflegearbeiten und Schlaglochreparaturen werden bei passender Witterung unter anderem auch kleinere Sanierungen, beispielsweise an Bankettbereichen, erledigt. Fahrbahnschäden treten im Regelfall bei älteren Straßen auf, bei denen durch die langjährige Nutzung z.B. feine Risse entstehen.
Überwiegende Ursache für die Schlaglöcher ist in diese Risse und Hohlräume eindringendes Wasser, das sich beim Gefrieren ausdehnt. Die Schäden entstehen am häufigsten, wenn Frost- und Tauperioden wechseln. „Bei lang anhaltend niedrigen Temperaturen ist die Schadstellenbehebung allerdings nicht möglich“, erklärt Beck. Der Untergrund müsse für die Arbeiten dauerhaft frostfrei sein, damit der Reparaturasphalt aushärtet und zugleich Haftung mit der Unterlage aufbaut. Temperaturen über fünf Grad Celsius seien ideal. (Tobias Stück)