Teilnehmer von „Jung trifft Alt“ besuchen das Stadtmuseum Eschwege

Zusammen haben die Teilnehmer von „Jung trifft Alt – Generationen begegnen sich“ etwas über die Geschichte Eschweges gelernt und das Stadtmuseum erkundet. Der bislang zweite Ausflug führte sie in vergangene Zeiten.
Eschwege – Mit ihrer Enkelin Sofia hat Svitlana Petrovna am Nachmittag daran teilgenommen. Beide kommen aus der Ukraine und leben seit Ende April 2022 in Eschwege. Für sie übersetzte eine Kraft auf Honorarbasis die Inhalte der Führung. Die 65-Jährige erzählt, dass sie „Jung trifft Alt“ gern mit ihrer Enkelin besucht. Der Ausflug ins Stadtmuseum sei für sie besonders interessant gewesen: „Denn es ist ein ganz anderes Land und eine ganz andere Geschichte.“ Am Ende der Führung wollte sie das Erlernte direkt an ihren Enkel weitergeben, ihm unter anderem von den Lohgerbern erzählen.
Jung trifft Alt
Neben Großeltern und Enkelkindern nehmen an „Jung trifft Alt“ auch Kinder und Senioren teil, die sich allein anmelden. Kathrin Münkel ist die Quartiersmanagerin des Heubergs. Träger dieses Quartiersmanagement ist das Diakonische Werk Werra-Meißner. „Jung trifft Alt“ wird zusätzlich vom Bundesprogramm „Demokratie leben!“ gefördert.
Ins Leben gerufen hat es Kathrin Münkel vor rund einem Jahr. Sie hatte beobachtet, dass Kinder und ältere Menschen immer weniger miteinander zu tun haben. Oft seien ältere Menschen allein, wenn ihre Kinder aus der Region wegziehen. Daher wollte sie ein Angebot schaffen, dass Kinder und Senioren zusammenbringt und ihnen gemeinsame Aktivitäten bietet. Dazu zählt das gemeinsame Kochen. Auf dem Speiseplan standen schon Eisekuchen – hier gaben die älteren Teilnehmer ein Rezept an die jüngeren weiter – oder auch Gerichte, die besonders bei Kindern beliebt und bekannt sind.
Meist sind es vier bis sechs Kinder und sechs bis sieben ältere Teilnehmer, die einmal im Monat zusammenkommen. Jeder hat einen Bezug zum Heuberg, der entweder Wohnort, Schulstandort oder mit der Arbeit verbunden ist. Kathrin Münkel erklärt, dass es sich um keine feste Gruppe handelt. Wichtig ist ihr, dass alle ihre Ideen mit einbringen können. Ausflüge hatten sich mehrere von ihnen gewünscht. Auf einen Besuch in der Werrataltherme und den im Museum sollen weitere folgen.
Museum
Beim Ausflug kamen junge und ältere Teilnehmer schnell miteinander ins Gespräch. Am Friseurtisch erklärte eine Teilnehmerin den Kindern, wie man sich einst mit Brennscheren Locken machen konnte. „Was ist denn eine Pfeife? Wo pfeift die denn?“, wollte eines der Kinder wissen, als Hertha Darimond, die die Führung gab, auf Eschweges Geschichte zum Thema Tabak einging.
Von Webstuhl und Spinnrad aus ging es für die Gruppe zum dreiteiligen Brandschrank. Bei einem Feuer konnten dessen aufeinandergestapelte Teile einzeln herausgetragen werden: „Und dann waren die wertvollen Sachen der Familie ganz schnell gerettet.“ Wie Brände mit Eimern gelöscht wurden, empfanden die Teilnehmer nach, bildeten dazu eine Menschenkette im Museum.
Die erste Führung im Stadtmuseum und die erste Teilnahme bei „Jung trifft Alt“ war es für Sonja Dau. Die 77-Jährige ist vor 20 Jahren aus Köln nach Eschwege zurückgekehrt, lobt das Angebot. Regulär findet es am letzten Montag im Monat von 16 bis 17 Uhr im Bürgerraum, Platz der Deutschen Einheit 1 in Eschwege, statt.
Anmeldung und Informationen unter quartiersmanagement@diakonie-werra-meissner.de oder Tel. 0 56 51/95 25 60 (Eden Sophie Rimbach)