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Frau aus Florida sucht nach Wurzeln in Großalmerode

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Von: Wiebke Huck

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Kim Albright aus Florida hat sich in Großalmerode auf Ahnen-Suche begeben und wurde fündig: Ihr Ur-Ur-Ur-Großvater stammt aus dem Werra-Meißner-Kreis.
Kim Albright aus Florida hat sich in Großalmerode auf Ahnen-Suche begeben und wurde fündig: Ihr Ur-Ur-Ur-Großvater stammt aus dem Werra-Meißner-Kreis. © Wiebke Huck

Kim Albright wohnt in Florida. Geboren wurde sie in Chicago, lange Zeit hat sie in London gelebt. Die 72-Jährige reist außerdem gerne und viel und hat in den unterschiedlichsten Städten und Ländern gearbeitet. Eine Stadt stand auf ihrer Reise-Wunschliste immer ganz oben, jetzt hat sie sich diesen Wunsch erfüllt und Großalmerode besucht.

Großalmerode – Die Antwort auf die Frage „Warum ausgerechnet Großalmerode?“ ist einfach: Die Wurzeln der Familie von Kim Albright sind in der Tonstadt zu finden. Ursprünglich dachte die US-Amerikanerin, ihre Vorfahren kämen aus Sachsen. Als sie sich auf Ahnenforschung begab, fand sie aber in alten Kirchenbüchern heraus: Ihr Ur-Ur-Ur-Großvater, Maximilian Albrecht, wurde am 26. April 1769 in Großalmerode geboren.

Mithilfe des Heimatforschers Hermann Nobel aus Wiesbaden, der gebürtiger Epteröder ist, gelang es Kim Albright, eine Menge über ihre Vorfahren herauszubekommen und sich auf ihre Spuren zu begeben. Maximilian Albrecht war der Sohn des Schuhmachermeisters Johann Jost Albrecht, getauft in Großalmerode, und dessen Frau Anna Margaretha Ort, getauft in Weißenbach.

Kirchen waren bei dieser Spurensuche ebenso Anlaufstellen wie Friedhöfe und Heimatmuseen. „Die Gegend hier ist wunderschön“, schwärmt Kim Albright. Drei Tage hatte sie Zeit, Großalmerode und Umgebung mit dem Mietwagen zu erkunden. Dabei besuchte sie umliegende Ortschaften, darunter Laudenbach, Weißenbach und Epterode, verbrachte Zeit in Bad Sooden-Allendorf und ging auf dem Hohen Meißner spazieren.

Die Landschaft ist etwas ganz Besonderes im Werra-Meißner-Kreis, findet Kim Albright. Und auch die Fachwerkhäuser haben es ihr angetan. Ein bisschen würde sie die Gegend an den kleinen Heimatort ihres Mannes in Schottland erinnern. Großes Interesse hatte die Amerikanerin auch an dem Glas- und Keramikmuseum in Großalmerode, mit nach Hause nimmt sie von dort einige Stücke Schneiderkreide,

In Amerika wurde 1920 der Vater von Kim Albright auf einer Farm im Süden des Bundesstaats Illinois geboren, sein Name war Carl Albrecht. Als er ein Teenager war, entschied sein Vater, zusammen mit zwei seiner Brüder, den Nachnamen der Familie zu ändern. Um weniger Deutsch zu klingen, wurde aus Albrecht Albright. Dabei gab es dort, wo die Familie lebte, viele Deutsche, sogar in der Schule wurde Deutsch gesprochen und auch die Großeltern von Kim Albright nutzten Zuhause hauptsächlich die deutsche Sprache.

Darum spricht auch die 72-Jährige heute noch ein kleines bisschen Deutsch. Einige Brüder des Vaters wollten weg von der Farm und entschieden darum, dass ihr Name amerikanischer klingen solle.

So wurde aus Carl Albrecht ein Albright und Jahre später wurde Tochter Kim mit dem amerikanischen Nachnamen geboren. Über ihren Ur-Ahn Maximilian Albrecht erfuhr Kim Albright in Großalmerode, dass er das jüngste von neun Kindern war und wie sein Vater den Beruf des Schuhmachers erlernt hatte.

Der Vater hatte Kontakte nach Sachsen und schickte seinen 14-jährigen Sohn dorthin, um als Schuhmacher zu arbeiten, ohne Konkurrenz für die eigene Familie in der Heimat zu sein.

Ihr Aufenthalt in Großalmerode hat Kim Albright gut gefallen, die Menschen seien alle sehr nett gewesen. Sie überlege, in zwei Jahren, zum 250-jährigen Stadtjubiläum, zurückzukommen.

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