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Kasseler Improtheater begeistert Publikum in Großalmerode

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Von: Lothar Röß

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Die Mitglieder des Kasseler Improtheaters inszenierten einen „Banküberfall“ auf der Bühne.
Die Mitglieder des Kasseler Improtheaters inszenierten einen „Banküberfall“ auf der Bühne. © Lothar Röß

Der Kunst zum Opfer gefallen ist die Stadt Großalmerode in einem Improtheater.

Großalmerode - Das Kasseler Improtheater spielte, dass sich ein aggressiver Schimmelpilz vom Panoramabad aus über die ganze Stadt gelegt hat. Die Stadt wird dem Erdboden gleichgemacht, anschließend abgedeckt und mit einer Mauer rundherum sowie Folie gesichert. Ein Szenario, das am Samstagabend die vierköpfige Gruppe von „Improks“ aus Kassel auf Einladung der örtlichen Kulturgemeinschaft im Rathaussaal der Tonstadt auf die Bühne brachte.

Gott sei Dank kann jedoch das Freibad selbst mit dem Wundermittel Zitronensaft gerettet werden, während für die ganze Stadt Tausende von Zitronen nötig gewesen wären, berichtete Frau Hasenscharte (Steffi Braun) im Interview mit dem Moderator (Ingo Reuter), was sie in wissenschaftlicher Arbeit herausbekommen habe. Für alle Schwerhörigen im Saal übersetzte Astrid als Ensemblemitglied das Gespräch simultan in Gebärdensprache. Dabei geriet sie jedoch förmlich in Ekstase und ähnelte mehr einer unter Drogen stehenden Pantomime, die sich auf der Hälfte der Bühne austobte.

Schuld an dem Untergang ihrer Stadt haben die Großalmeröder selbst, denn die haben den Künstlern des Improvisationstheaters mit den beiden Begriffen „Panoramabad“ und „Schimmelpilz“ die Vorlage für die Geschichte geliefert. Das gehört zum Prinzip der Theatergruppe mit den vier Mitgliedern Astrid, Uwe, Steffi und Ingo, die aus den Zurufen und Inspirationen des Publikums spontan auf der Bühne die Szenen und ganze Theaterstücke entstehen lassen, ohne Kostüme und Requisiten.

Dramatik, Komik und Gesang

In ihren Aufführungen bedienen sich die Theaterspieler in Dramatik, Komik und Gesang den Elementen der Schauspielkunst und belegen, wie breit die Gruppe künstlerisch aufgestellt ist. Faszinierend ist die Geschwindigkeit, mit der die Akteure szenisch mit irrwitzigen Wendungen von einem Ort zum anderen wechseln.

Nicht nur Zurufe aus dem Publikum waren gefragt, sondern auch der aktive Einsatz auf der Bühne. Gleich zum Auftakt erklärten sich Corinna und Mariechen bereit, nach oben auf die Bühne zu gehen, um die Gliedmaßen der „Improks“ Steffi und Ingo in eine Position zur Inspiration für das erste Spiel zu bringen. Ingos Arme waren so weit ausgebreitet, dass er stöhnend mit „das ist der erste Stein fürs Schwimmbad“ loslegte und das Publikum erstmals lauthals zum Lachen brachte.

Der Banküberfall im Ort vor gut 40 Jahren kam ebenfalls auf Zuruf in neuer Auflage auf die Bühne, unterstützt von Astrid und Markus aus dem Publikum. Die steuerten die beiden Bankräuber Steffi und Ingo als sprechende Marionetten durch die Szene, ganz zur Freude der Besucher. Für die musikalische Begleitung sorgte Uwe Reiners auf der Gitarre und lieferte so manche Information am Rande des Geschehens.  

Von Lothar Röß

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