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Offizierin Nadja Kohlermann aus Herleshausen sorgt bei Kreuzfahrten für Unterhaltung der Gäste

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Sorgt für einen reibungslosen Ablauf: Nadja Kohlermann arbeitet nach eigenen Angaben gerne mit ihren Teams zusammen. Hier mit ihren Technikern an den Mischpulten hinter der Bühne.
Sorgt für einen reibungslosen Ablauf: Nadja Kohlermann arbeitet nach eigenen Angaben gerne mit ihren Teams zusammen. Hier mit ihren Technikern an den Mischpulten hinter der Bühne. © Brigitte Geiselhart

Nadja Kohlermann aus Herleshausen hat als Offizierin auf der Aida Nova die Verantwortung für alle Abteilungen des Entertainments und lebt ihren Traum auf Hoher See.

Herleshausen – Große Veranstaltungen organisieren, besondere Events planen und viel mit Menschen zu tun haben? Das war immer schon ihr Ding. Die ganze Welt bereisen? Ihr Wunsch. Beides zusammenzubringen und sogar zum Beruf machen? Ihr Traum. Nadja Kohlermann aus Herleshausen hat als Offizierin auf der Aida Nova die Verantwortung für alle Abteilungen des Entertainments und lebt doch ihren Traum auf Hoher See.

Februar 2023. Die Aidanova ist mit gut 5000 Passagieren und etwa 1300 Besatzungsmitgliedern rund um die Kanarischen Inseln und Madeira unterwegs. Mit an Bord ist Nadja Kohlermann, die wie immer gut gelaunt ist und gerne ins Gespräch mit „ihren“ Gästen kommt. Auf fast allen Schiffen der Aida-Flotte hat die Weltenbummlerin in den vergangenen zwölf Jahren Dienst gemacht und hat nach wie vor riesigen Spaß an ihrer so abwechslungsreichen und jeden Tag aufs Neue herausfordernden Arbeit. Etwa drei Monate auf See und danach ein paar Wochen auf Heimaturlaub an Land, das ist für sie die Regel. Vom Nordkap bis Cap Hoorn, im Amazonas oder Orient und Asien, auf allen Meeren ist sie zuhause. Daheim ist sie aber in Herleshausen.

Besuch der Südringgauschule Herleshausen

Hier ist Nadja Kohlermann aufgewachsen, hat 2006 nach ihrem Besuch der Südringgauschule das Abitur abgelegt und danach eine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau bei Ellenberger-Bau absolviert. Die Sehnsucht nach der weiten Welt liegt bei ihr wohl schon in den Genen. Ihre Mutter ist Büroleiterin in einem Reisebüro in Bad Salzungen. Jedenfalls zog es die junge Frau damals nach Barcelona. Erst ein halbes Jahr Au-pair, dann arbeitete sie dort für Großveranstaltungen wie die Formel 1, die Automesse oder die Tour de France. Der Startpunkt der Etappe war damals der Hafen in Barcelona, wo die Aida Bella lag. Dort wurde sie von einer Offizierin angesprochen – jemanden mit ihrem Organisationstalent könne man auch an Bord gut brauchen. Das Feuer war entzündet. Am selben Abend bewarb sie sich online. „Es war ein Donnerstag“, erinnert sich die heute 34-Jährige. „Und am Freitagmorgen bekam ich schon die Einladung ins Assessment Center nach Hamburg. Drei Wochen später ging ich in Heraklion an Bord.“

Zunächst war sie in der Teens-Crew, um für die Kurzweil der jugendlichen Gäste zu sorgen. Später wurde sie zum „Kids- und Teens-Kapitän“ befördert und hatte damit bereits Offiziersstatus. Heute hat sie als „Head of Entertainment“ – also als Chefin für das komplette Unterhaltungsprogramm – bis zu 120 Mitarbeiter unter sich und drei silberne Streifen auf ihrer Uniform. Über ihr stehen nur noch der Generalmanager und der Kapitän. „Von meinem ersten Tag bis heute habe ich eine so große Begeisterung für meinen Job. Ich stehe immer wieder mal vor dem Schiff und denke: Was hab’ ich für ein Glück, dass ich da arbeiten darf“, gibt die Seefahrerin gerne zu.

Menschen aus über 30 Nationen

„Ihre“ Crew kommt aus mindestens 15 Nationen, wobei an Bord Menschen aus über 30 Nationen arbeiten. Die Bordsprache für die Gäste ist Deutsch, die Besatzung unterhält sich auf Englisch. Das Show-Ensemble mit Musikern, Tänzern, Comedians, die Bands und DJs, ihre Verwaltungsmitarbeiter, die Techniker für Bild und Ton oder die Gastgeber (früher Animateure) für die Erwachsenen, die Teens und Kids – alle sind „unterschiedlich drauf“, haben andere Bedürfnisse, sind aus anderen Kulturen und trotz dieser großen Vielfalt funktioniert das Leben und Arbeiten an Bord. „Ich liebe die Arbeit den Mitarbeitern und den Gästen, ich brauche Menschen um mich. Ich bin aber auch immer wieder gerne daheim,“ freut sich Nadja Kohlermann jetzt schon auf die Buchstaben-Nudelsuppe der Mama, die selbstverständlich die beste Suppenköchin der Welt ist.

Sie freut sich auf ihre Familie, besonders auf ihre jüngere Schwester Anna-Lena, die gerade ihr Abi macht. Und auf die Hunde Trudi und Nelli, mit denen sie gerne lange Spaziergänge in ihrer wunderschönen Heimat unternimmt – bevor es wieder losgeht, auf die nächste Reise. (Von Brigitte Geiselhart)

Steht auch auf der Bühne: Nadja Kohlermann moderiert auf der Aidanova auch das Programm.
Steht auch auf der Bühne: Nadja Kohlermann moderiert auf der Aidanova auch das Programm. © Foto: Brigitte Geiselhart

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