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Rund 100 Herleshäuser kommen zur Bürgerversammlung über Dorfentwicklung

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Von: Emily Spanel

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Mitmachen war angesagt: Die Teilnehmer prüften und ergänzten die Stärken-Schwächen-Analysen.
Nahezu kein Platz blieb unbesetzt: Das Interesse der Herleshäuser an der Zukunft und weiteren Attraktivierung ihrer Gemeinde war riesig. © Emily Hartmann

Rund 100 Einwohner nicht nur der Kerngemeinde, sondern nahezu aller Ortsteile Herleshausens hatten sich in der Mehrzweckhalle zur Bürgerversammlung eingefunden.

Herleshausen – Mehr mitmachen, mehr erreichen: Wenn sich Bürger, Planer und Politik auf Augenhöhe begegnen, dann erwächst daraus etwas Gutes. Und ein Mehr an Bürgerbeteiligung – das bot die Bürgerversammlung zur „Dorfentwicklung in der Gemeinde Herleshausen“ am Mittwochabend. Rund 100 Einwohner nicht nur der Kerngemeinde, sondern nahezu aller Ortsteile Herleshausens hatten sich in der Mehrzweckhalle des Gemeinschaftshauses eingefunden, um eigene Ideen zur Zukunft Herleshausens einzubringen oder gemeinsam zu entwickeln.

Vorgeschaltet war eine detaillierte Informationsgabe zum Förderprogramm Dorfentwicklung. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Worauf zielt die Dorfentwicklung ganz genau ab?

Dorfentwicklung, das ist mehr als Gestaltung. Die Dorfentwicklung soll auch als ein Konjunkturbeitrag für die ländlichen Räume verstanden werden. So sollen beispielsweise die Ortskerne, die Innenentwicklung und die Energieeffizienz gestärkt, dörfliche Baukultur erhalten und das bürgerschaftliche Engagement unterstützt werden.

Welche Voraussetzung muss dazu erfüllt sein?

Die konzeptionelle Grundlage, um sich als hessische Kommune für die Aufnahme in das Förderprogramm bewerben zu können, ist das kommunale Entwicklungskonzept – eine Art „Regiebuch“ und Entwicklungsstrategie für die Gemeinde. Es soll im Zusammenspiel von Verwaltung, Politik und Bürgerschaft entwickelt werden. Das Konzept wird im Vorfeld des Dorfentwicklungsprozesses erstellt und als Bewerbung eingereicht. Stichtag ist hier der 1. April 2023.

Wie wird die Gemeinde Herleshausen unterstützt?

Mit der Erstellung des kommunalen Entwicklungskonzeptes hat die Gemeinde Herleshausen ein Fachbüro beauftragt, die Planungsgruppe Puche (pgp) mit Sitz in Northeim. Dafür erhält die Gemeinde eine Förderung im Rahmen der „Dorfmoderation“. Die Planungsgruppe ist ein 15-köpfiges, interdisziplinäres Team, das bereits 29 Dorfentwicklungen und -erneuerungen begleitet hat. Am Mittwochabend präsentierten Lili Brak (Fokus: Dorfgemeinschaft und Soziales) sowie Scarlette Brudniok (Fokus: Natur, Landschaft und Umwelt) ihr Unternehmen.

Welchen zeitlichen Ablauf gibt es?

Die Bewerbung Herleshausens um die Aufnahme ins Förderprogramm muss bis zum Stichtag 1. April beim Regierungspräsidium Kassel vorliegen. Der Werra-Meißner-Kreis wird eine Stellungnahme zu dem kommunalen Entwicklungskonzept abgeben. Die mögliche Anerkennung als neuer Förderschwerpunkt ist für September 2023 geplant. Dann erfolgt der Start in die Umsetzungs- und Förderphase. Da Herleshausen die einzige Kommune des Kreises ist, die sich um Aufnahme bewirbt, ist eine Zusage wahrscheinlich – aber kein Selbstläufer.

Was wird überhaupt gefördert?

Gefördert wird beispielsweise die Gestaltung des Ortsbildes (Mauern, Brunnen, Backhäuser etc), die Basisinfrastruktur und der städtebaulich verträgliche Rückbau. Private Vorhaben können die Umnutzung, Sanierung oder der Neubau von Gebäuden im historischen Ortskern sein. Die grundsätzlichen Fördersätze betragen: 60 bis 80 Prozent der förderfähigen Nettokosten für kommunale Vorhaben, 50 Prozent für öffentliche (nicht kommunale) sowie 35 Prozent für private Vorhaben.

Was wurde bislang umgesetzt?

Nach einer Auftaktveranstaltung mit den Ortsvorstehern und Bürgermeister Lars Böckmann im Dezember starteten die Dorfspaziergänge mit Bestandserfassung und Stärken-Schwächen-Analysen. Weiterhin wurden Ortsteilprofile angelegt.

Welche Form der Mitwirkung gab es?

Die Teilnehmer prüften und ergänzten die Stärken-Schwächen-Analysen sowie die bereits erarbeiteten Projektideen. Projektideen wurden priorisiert und Impulse für ein Leitbild gegeben. Beschäftigt wurde sich mit den vier Handlungsfeldern bürgerschaftliches Engagement/dörfliches Leben, Ortsbild/ Innenentwicklung, Daseinsvorsorge/ Grundversorgung sowie Klimaschutz/ Energieeffizienz/ Natur/ Landschaft/ Tourismus.

Mitmachen war angesagt: Die Teilnehmer prüften und ergänzten die Stärken-Schwächen-Analysen.
Mitmachen war angesagt: Die Teilnehmer prüften und ergänzten die Stärken-Schwächen-Analysen. © Emily Hartmann

(Emily Hartmann)

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