Hessisch Lichtenauer Freiherr-vom-Stein-Schule beteiligt sich an Anne Frank Aktionstag

Wer war eigentlich Anne Frank? Warum ist ihre Geschichte noch heute für uns von Bedeutung und ist das Thema Antisemitismus immer noch aktuell? Mit diesen und vielen weiteren Fragen beschäftigt sich in diesen Tagen ein Teil der Schüler der Freiherr-vom-Stein-Schule in Hessisch Lichtenau.
Hessisch Lichtenau – Anne Frank ist eines der bekanntesten Opfer des Holocaust und wurde durch die Veröffentlichung ihres Tagebuchs weltweit bekannt. Am 12. Juni 1929 wurde Anne Frank geboren. Darum wurde dieser Tag vom Anne Frank Zentrum zum Anne Frank Tag erklärt. Ein Aktionstag, an dem in Kooperation mit rund 500 Schulen an das Mädchen und den Holocaust erinnert werden soll.
„Lehrer, Schüler und die Öffentlichkeit werden so für Antisemitismus und Rassismus sensibilisiert“, heißt es von der Anne Frank Stiftzung. Die Freiherr-vom-Stein-Schule beteiligt sich in diesem Jahr zum ersten Mal am Anne Frank Tag, auf Initiative von Geschichtslehrer Günther Tschiersky. Er leitet an der Schule die Arbeitsgemeinschaft „Schule ohne Diskriminierung“. Mit ins Boot holen konnte er die Lehrerinnen Maren Czirnich sowie Claudia Pott: Beide unterrichten Politik und Wirtschaft, Maren Czirnich in Klasse 10 und Claudia Pott nimmt mit einer achten Klasse am Anne Frank Tag teil. „Unsere Schüler sind sensibilisiert und sehr engagiert“, freut sich Günther Tschiersky über die Mitarbeit seiner Schüler.

Alle drei Gruppen haben sich unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt. Das diesjährige Motto lautet „Blick auf die Geschichte“. Deshalb beschäftigt sich ein Teil der Schüler mit Anne Franks Lebensgeschichte. Sie nehmen Fotos als historische Quellen kritisch in den Blick und erarbeiten eine Plakatausstellung, um auch ihre Mitschüler über Anne Franks Leben aufzuklären. Außerdem beschäftigen sie sich mit einem Video-Interview, das von der Anne Frank Stiftung zur Verfügung gestellt wurde. Der Holocaust-Überlebenden Tswi Herschel spricht darin über sein Leben, seinen Leidensweg und wie er heute mit dem Thema Antisemitismus umgeht.
Der Frage geht auch die achte Klasse in ihrer Arbeit nach: Ist Antisemitismus auch heute noch ein Problem? Welche anderen Formen der Diskriminierung gibt es, vielleicht sogar im eigenen Umfeld? Eine von den Schülern erarbeitete anonyme Umfrage soll Klarheit bringen. Sie wird in der kommenden Woche 900 Schülern und Lehrern zur Verfügung stehen. Sie sollen Angaben zu ihren eigenen Erfahrungen mit dem Thema Alltagsdiskriminierung machen.
Der Nahost-Konflikt und die Macht der Medien spielt in der zehnten Klasse eine Rolle. Ihre Ergebnisse präsentieren die Schüler in der kommenden Woche auf Plakatwänden und einer Leinwand. (Wiebke Huck)