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Kirchenkreis Werra-Meißner: Kaum Trauungen gleichgeschlechtlicher Paare

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Von: Eden Sophie Rimbach

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Umringt von Bäumen und Büschen, befindet sich die Kirche Weidenhausen mitten im Ort. Seit dem Jahr 2016 ist Ellen Kallweidt die zuständige Pfarrerin.
In den Kirchen des Evangelischen Kirchenkreises Werra-Meißner können sich durch eine Anpassung des Traugesetztes in der EKKW seit April 2018 auch gleichgeschlechtliche Paare trauen lassen. (Symbolbild, Kirche Weidenhausen) © Julia Stüber

Seit April 2018 gilt das Traugesetz in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) auch für gleichgeschlechtliche Paare. Somit können sie sich seitdem auch im Evangelischen Kirchenkreis Werra-Meißner, der zur EKKW gehört, kirchlich trauen lassen.

Werra-Meißner – In Anspruch genommen wurde diese Möglichkeit bislang kaum. Dekanin Ulrike Laakmann weiß von zwei kirchlichen Segnungsgottesdiensten anlässlich einer Eheschließung zwischen zwei gleichgeschlechtlichen Partnern, die geplant waren, aber verschoben werden mussten.

Einen der Gottesdienste habe die Dekanin selbst gestalten wollen. Aufgrund der Coronapandemie sei die Zahl der Trauungen während der vergangenen knapp drei Jahre generell niedrig gewesen.

Ulrike Laakmann spricht für diesen Zeitraum von der geringsten Zahl an Kasualien während der vergangenen Jahre. Kasualien sind Gottesdienste anlässlich einer wichtigen Station im Leben eines Menschen wie Taufe, Konfirmation, Trauung und Beerdigung. Taufen hätten unter anderem zuhause oder im Freien stattgefunden.

50 standesamtliche Trauungen im Kreis

Seit April 2018 wurden im Werra-Meißner-Kreis insgesamt 50 gleichgeschlechtliche Ehen geschlossen. Das teilen die Bürgermeister der Städte und Gemeinden auf Anfrage mit. Hinzu kommen fünf Umwandlungen einer eingetragenen Lebenspartnerschaft in eine Ehe.

Die Gemeinde Wehretal meldet zudem drei Schließungen eingetragener Lebenspartnerschaften von 2009 bis 2011. Im Eschweger Standesamt waren laut Angaben zehn der insgesamt 332 Trauungen in diesem Zeitraum gleichgeschlechtliche Eheschließungen. Hinzu kommen drei Umwandlungen einer bestehenden Lebenspartnerschaft in eine Ehe.

In Bad Sooden-Allendorf gab es seit April 2018 sieben und in Witzenhausen sechs gleichgeschlechtliche Ehen, die in einem Standesamt geschlossen wurden.

Wichtige Schwelle im Leben von Menschen begleiten

Bezüglich der Anpassung des kirchlichen Traugesetzes habe es laut Dekanin Ulrike Laakmann keine besonderen Diskussionen innerhalb des Evangelischen Kirchenkreises Werra-Meißner gegeben.

Zwar seien die Positionen von Pfarrpersonen dazu unterschiedlich, doch am Dekanat habe es keine nennenswerten Diskussionen gegeben.

Ulrike Laakmann selbst freut sich, dass die evangelische Kirche durch die Änderung eine wichtige Schwelle im Leben von Menschen auch mit einem entsprechenden Gottesdienst begleiten kann.

(Eden Sophie Rimbach)

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