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Kreisbauernverband wählt Torsten Möller zum Vorsitzenden

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Torsten Möller Vorsitzender Kreisbauern-verband Werra-Meißner
Torsten Möller ist Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Werra-Meißner. © Harald Triller

Einstimmig ist Torsten Möller in seinem Amt bestätigt worden und bleibt damit Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Werra-Meißner.

Werra-Meißner – Wahlleiter und Ehrenvorsitzender Horst Kupski verkündet das Ergebnis der geheimen Wahl: „Ich darf Ihnen mitteilen, dass Torsten Möller (Archfeld) mit 100 Prozent Ja-Stimmen im Amt bestätigt wurde.“ Möller bleibt somit Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Werra-Meißner. Er konnte über 100 Mitglieder und Gäste begrüßen. Neben der Landrätin, den Landtagsabgeordneten John und Arnoldt und dem Kreisvorsitzenden der FDP Max Grotepaß waren auch die Redner Sven Mares (Agrarscout) und Karsten Schmal (Präsident des Hessischen Bauernverbandes) Gäste der traditionellen Veranstaltung.

„Der Schnee und der Regen der letzten Tage tut gut und bringt den Bauern Zeit sich hier zu treffen“, so Möller in seiner Begrüßung im voll besetzten E-Werk. Die Ukraine, der Krieg, das Erdbeben, der Klimawandel – all das sind globale Themen, die auch das Tagesgeschäft der landwirtschaftlichen Betriebe im Werra-Meißner-Kreis bestimmen.

Auf Sonne folgt Regen: Preise, die sich innerhalb von wenigen Wochen verdoppeln oder halbieren – nichts sei mehr so sicher wie es war. Hauptredner des Abends, Karsten Schmal, zeigte einen Rundumschlag um das Thema Landwirtschaft auf. Kernaussage war: „Wir können es uns nicht leisten, die Nahrungsmittelproduktion zurückzufahren.“ Gemeinsam mit Möller ging er aber auch auf die schier unlösbare Situation des Wolfes im Werra-Meißner-Kreis ein.

Wenn Weidetierhalter ihre Tiere im Stall ließen und Kindergärten ihre Spaziergänge in Wald und Flur streichen, müsse gehandelt werden. Urbane Arroganz – damit bezeichnet Schmal den gesellschaftlichen Willen, der sich in den Großstädten bildet. „Ihr auf dem Land müsst die Energiewende umsetzen und den Wolf ertragen“, sagt er. „Diese Menschen“ wüssten überhaupt nicht, wovon sie reden, so die Erkenntnis von Möller und Schmal.

Das Grüne Band war ebenfalls ein Aufreger der vergangenen Wochen: Hessenweit 9.000 Hektar, davon über 4.000 im Werra-Meißner-Kreis gehören dazu. Das sei alles über die Köpfe der Waldbesitzer und Flächeneigentümer hinweg entschieden worden, so der Vorsitzende. Mit Blick auf die Landrätin verkündet Möller, dass sich die Landwirtschaft beim Thema Wolf und dem Grünen Band auf die volle Unterstützung des Landkreises verlassen könne.

„Das können wir auch beim Thema Südlink“, ergänzt der Geschäftsführer Uwe Roth den Vortrag von Torsten Möller. Auf über 70 Kilometer Länge werde der Werra-Meißner-Kreis zerpflügt. „Von Neu-Eichenberg bis Herleshausen einmal quer durch den Kreis.“ 50 Meter breit und 2 Meter tief werde ein Graben gezogen in dem Stromleitungen liegen. „Die Windkraftanlagen des Nordens sollen den Strom in die Ballungszentren des Südens liefern.“ Wie beim Thema Wolf und Grünem Band sei der Werra-Meißner-Kreis in Hessen am meisten betroffen.

Neu im Geschäft ist Ines Wollschak, Leiterin der Markthalle. Ihr Geschäftsfeld ist die Vermarktung regional erzeugter Produkte an Großküchen. „Seit drei Wochen schälen wir auch regional erzeugte Kartoffeln in unserem Standort, dem Brauereihof in Eschwege“, sagt sie. Jeden Tag werden Großküchen im Kreis mit schmackhaften und hochwertigen heimischen Erzeugnissen beliefert.

Sven Mares aus Hohenroda-Soislieden ist Agrarscout. Seine Einsätze sind auf öffentlichen Veranstaltungen. Er informiert Mitmenschen über Landwirtschaft. Sei es am Melkroboter oder am Schweinemobil, er beantwortet jede Frage zur Landwirtschaft. Sein Fazit: „Der Mensch vom Dorf ist genauso unwissend über Landwirtschaft wie der Städter.“ Nach seinem Vortrag beim gemütlichen Beisammensein war Sven Mares gefragter Gesprächspartner. (red)

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