Feuerwehrmann Otto Siemon feiert Freitag 80. Geburtstag

Ein Dorf, ein Mensch, eine Gemeinsamkeit. So einfach lässt sich das Miteinander zwischen dem Dorf Heldra und seinem engagierten Einwohner Otto Siemon erklären. Beide „Einzelteile“ lassen sich problemlos zu einer Einheit zusammenfügen.
Heldra – Das liegt freilich auch an der Tatsache, dass mehr Ehrenamt nicht möglich ist, weil so, wie von ihm praktiziert, quasi die Schmerzgrenze erreicht ist. Entsprechend groß wird der Bahnhof sein, wenn er am Freitag, 24. März, um 11 Uhr zu seinem 80. Geburtstag ins Schützenhaus nach Heldra einlädt. „Über Gratulanten, die mir wohlgesonnen sind, würde ich mich freuen“, sagt Otto Siemon beim Gespräch mit der WR. Der (noch) 79-Jährige macht kein Hehl daraus, dass bei seinem ehrenamtlichen Engagement die Feuerwehr immer an erster Stelle stand. Mit 17 Jahren hat er sich 1960 den Brandschützern angeschlossen und wechselte 2003 nach 43 Jahren mit dem Eintritt in den gesetzlich vorgeschriebenen Ruhestand als aktiver Feuerwehrmann in die Alters- und Ehrenabteilung, die er seit mittlerweile 15 Jahren als Vorsitzender führt.
Ganz viel Feuerwehr
Die Stationen in der Feuerwehr Heldra, die ihn 2019 zum Ehrenvorsitzenden ernannte, sind als Aktiver und im Verein vielfältig: Gruppenführer von 1978 bis 1994, stellvertretender Wehrführer von 1986 bis 1994 sowie von 1996 bis 1999, zweiter Kassierer von 1978 bis 1989, zweiter Vorsitzender von 1989 bis 1994, Vereinsvorsitzender von 1994 bis 2019.
Klar, dass diese Laufbahn, die auch noch von Lehrgängen und Seminaren in zweistelliger Summe sowie der Erfüllung der Kriterien für die vier Feuerwehrleistungsabzeichen getragen wird, eine wahre Ehrungsflut nach sich gezogen hat. Was 1985 mit der bronzenen Plakette des Feuerwehrverbandes Kurhessen-Waldeck begann, in dem goldenen Brandschutzehrenzeichen 2001 Fortsetzung fand und 2011 mit der Verleihung des Bürgerschaftspreises der Stadt Wanfried endete, war die insgesamt zwölfte hohe Auszeichnung für ihn.
Viele hohe Ehrungen
„Ja, da sind natürlich Ehrungen dabei, die ich seitens der Feuerwehrgremien erhalten und allesamt dankbar registriert habe, aber auch Würdigungen vom Land Hessen und der Stadt Wanfried drücken sich in den Kreis meiner Ehrenämter hinein“, lässt Otto Siemon in seiner bescheidenen Art auch den Stolz ein wenig aus sich herausschauen.
Gute Freundschaft
Ganz wichtig ist ihm auch die Partnerschaft mit der Feuerwehr in Wendehausen: „Seit 1990 pflegen wir ein freundschaftliches Miteinander, unternehmen viel gemeinsam. Ich bin glücklich, ein Mann der ersten Stunde gewesen zu sein und genieße noch heute die Zusammenkünfte. Für meinen Eifer und die zwischenmenschliche Hingabe durfte ich mich über die Ehrennadel des Thüringer Feuerwehr-Verbandes freuen“, spannt er den Bogen zu den anderen örtlichen Vereinen. „Eigentlich geht in Heldra nichts ohne mich, ich strecke meine Hände überall hin, wo sie gebraucht werden“, darf Otto Siemon sich fraglos in den Personenkreis der „Vereinsmeier“ einreihen. Dem Schützenverein, wo er bereits drei Mal den Titel des Königs sowie einmal den des Kaisers bejubeln durfte, gehört er 2024 auch schon 40 Jahre an und nimmt aktuell noch immer aktiv an den Luftgewehr-Rundenwettkämpfen teil. „Und weil ich so gerne Kleinkaliber schieße, bin ich auch in Wanfried im Verein.“
60 Jahre Heimatverein
Im Heimatverein bringt sich Otto Siemon ebenfalls seit sage und schreibe 60 Jahren ein, allen voran bei Arbeitseinsätzen zur Verschönerung des Dorfes. Eine Schutzhütte, die er weitgehend selbst vor dem Verfall gerettet und großen Anteil am Neuaufbau hatte, trägt jetzt ihm zu Ehren den Namen „Siemons-Ruh“.
Von 2004 bis in die Gegenwart führt er die Jagdgenossenschaft als Vorsitzender. Mitglied bei der Interessengemeinschaft Heldrastein zu sein, ist ihm ebenfalls sehr wichtig, weil er sich in seinem tiefsten Inneren immer die Einheit gewünscht hat und sie heute in vollen Zügen lebt und genießt. Vorsitzender vom Sparclub und vom Kegelverein, zehn aktive Jahre beim Roten Kreuz und stolze 111 Mal Blut gespendet; auch der Zeitraffer bringt die unzähligen ehrenamtlichen Verdienste von Otto Siemon zutage. Und in Heldra kann man nicht wohnen, ohne dem Handballleder, sogar noch auf Großfeld, nachgejagt zu haben.
Dank an die Familie
Der waschechte Heldraer Junge, der in seinem Elternhaus in der Storchgasse geboren wurde, lebt dort heute noch in dritter Generation. „Mein Dank geht an meine schon 2009 verstorbene Ehefrau, die mir stets den Rücken gestärkt hat, sonst hätte ich die Ehrenämter wohl kaum in diesem Ausmaß umsetzen können.
Auch die Familien seiner beiden Töchter, die vier Enkel und seine Lebensgefährtin Veronika Dietzel, mit der er seit sieben Jahren zusammen ist, bindet er in seinen Dank mit ein.
Er ist gelernte Maler, der 14 Jahre in seinem Beruf gearbeitet hat, ehe er für 31 Jahre bis zur Rente eine Stelle beim Bauhof der Stadt Wanfried angenommen hat, um dort 30 Jahre den Kindergartenbus zu fahren. „Da kommt er, der Bus-Otto, haben mir die kleinen Mädchen und Jungen stets liebevoll zugerufen“, schmunzelt Otto Siemon. (Harald Triller)