Wallmann verteidigte das Modellvorhaben auch gegen die vielfach geäußerte Kritik der vielen Transportfahrten -– sowohl der privaten Anlieferer als auch der Transporte zu den Aufbereitungsstellen. „Die Transportwege wären eh angefallen, stattdessen wurde das Material aber früher verbrannt. Jetzt wird es energetisch oder auch stofflich als Dünger in der Landwirtschaft verwertet. „Das ist allemal besser, als alles zu verbrennen“, so Wallmann.
Er räumte aber ein, dass vor allem die Genehmigungsverfahren für die Sammelplätze eine große Hürde darstellen. Viele Plätze befinden sich im Außenbereich, deshalb darf dort nicht geschreddert werden. „Wenn wir das Material dort bereits verwerten, wo es anfällt, kommen wir schneller einer Lösung näher.“ Diese Botschaft richtete er auch an Kaya Kinkel, die das Problem in die Landesregierung tragen soll.
Angesicht der aktuellen Energiekrise gehen Wallmann und Junghans allerdings davon aus, dass auch die technische Entwicklung zur Verwertung von Holziger Biomasse – auch schlechterer Qualität – jetzt massiv an Fahrt aufnehmen werde.
Auch im Zuge von Quartierssanierungen und geplanten Nahwärmenetzen gebe es viel Potenzial für die Holzige Biomasse. „Deshalb müssen wir das Projekt weiterentwickeln“, sagte Wallmann.
Bis auf die Gemeinde Meinhard sind in allen Städten und Gemeinden des Abfallzweckverbandes Sammel- und Verwertungsplätze eingerichtet. In Waldkappel, Großalmerode, Wehretal und Bad Sooden-Allendorf laufen die immissionsschutzrechtlichen Verfahren für die Sammel- und Aufbereitungsplätze. Das RP fordert für diese Plätze zusätzliche Lärmschutzgutachten. Diese sind beauftragt; Kosten: zirka 11 000 Euro. Für Wehretal liegt bereits ein positives Ergebnis vor. Die Gesamtkosten des Projektes Holzige Biomass in 2021 betrugen 140 000 Euro und verteilen sich wie folgt:
. 104 000 Euro für Transport, Behandlung und Verwertung
. 30 000 Euro Verwaltungskostenerstattung an Mitgliedskommunen
. 3000 Euro Genehmigungsgebühren für Plätze
. 2000 Euro zusätzliche Planungskosten in Waldkappel.
Für 2022 finden die Sammlungen von Baum- und Strauchschnitt am 29. Oktober und 5. November statt.
(Stefanie Salzmann)