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Sondergebiet Logistik: Kritischer Blick auf die Planungen in Neu-Eichberg

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Von: Nicole Demmer

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Noch werden hier Lebensmittel angebaut: Die Gründer des Rechtsmittelfonds (von links) Karl-Heinz Riechel, Volker Deist, Tiina Savolainen, Stefan Savolainen, Kerstin Deist, Matthias, Silke und Dieter Schmidt stehen an dem Feld, das an das Haus von Familie Schmidt grenzt und auf dem bald gebaut werden soll. © Nicole Demmer

Neu-Eichenberg. Es sind keine 200 Meter, dann beginnt hinter dem Haus von Familie Schmidt im Neu-Eichenberger Ortsteil Hebenshausen das Areal, das kürzlich als Sondergebiet Logistik an die Firma Dietz AG verkauft wurde.

Und um dieses Areal und die geplanten Änderungen am Bebauungsplan, über die die Gemeindevertreter am 9. Juli entscheiden werden, geht es einer Gruppe Neu-Eichenberger, die jetzt den „Rechtsmittelfonds Interessengemeinschaft Pro Neu-Eichenberg“ (IG) gegründet haben.

Unter anderem gehe es darum, dass die Lärmschutzwände im geänderten Bebauungsplan wegfallen sollen, erklärt Stefan Savolainen. „Wir sind alle Laien im Baurecht“, daher habe sich die Gruppe von einer Juristin beraten lassen und eine erste Einwendung gegen die Bebauungsplan-Änderung eingereicht. Um die anfallenden Kosten in vierstelliger Höhe tragen zu können, wurde im Umfeld angefragt und das Geld war schnell zusammen, berichtet Savolainen. Nun habe sich die Gruppe in der IG organisiert, um Strukturen zu schaffen für eventuelle weitere Anwaltskosten Geld zu sammeln. Sollte es nicht verwendet werden müssen, dann soll es Neu-Eichenberg zugute kommen.

Unter anderem schreibt die IG in ihrer Satzung: „Mit den finanziellen Mitteln sollen Einwendungen bei Behörden, Gerichten oder auch Gutachten mit unter anderem der Einbeziehung von Fachanwälten zur Begründung unserer Rechte finanziert werden.“ Die Mitglieder der IG wollen, so die Satzung, die Planungen konstruktiv begleiten und sie gegebenenfalls auch vollständig ablehnen, wenn die Rechte der Neu-Eichenberger „nicht ausreichend berücksichtigt werden“.

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Hier soll es entstehen: Rot markiert die Grenze des Sondergebiets Logistik, darüber ist Hebenshausen zu sehen © Stefan Rampfel

Laut Matthias Schmidt gebe es einige Aspekte, bei denen Aussicht auf Erfolg bestehe. So habe zum Beispiel die Regionalversammlung 2005 entschieden, dass Lärmschutzwände sein müssten.

Die Bauplanänderung sei damit begründet, dass sich die Fläche im Ganzen nicht vermarkten lasse, so Savolainen. Nun sei sie komplett verkauft und es stelle sich die Fragen „Warum werden die Änderungen vorangetrieben? Warum belässt man es nicht beim alten Bebauungsplan?“ 

Generell seien sie alle keine Befürworter des Logistikgebiets, aber wenn es schon komme, dann sollen die rechtlichen Vorschriften eingehalten werden. Dabei wollen sie nicht nur ein Auge auf die Baupläne haben sondern kritisieren zum Beispiel auch, dass in der Offenlegung zwei wichtige Dokumente zur Verkehrsplanung fehlten und die Brandschutz-Problematik nicht geklärt sei.

„Wir vermissen den kritischen Blick“, so Karl-Heinz Riechel. Den will die IG auf das Bauprojekt werfen. 

Kontakt: E-Mail: proneueichenberg@gmail.com

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