Nur kein Schienenverkehr: Warnstreik wirkt sich im Werra-Meißner-Kreis weniger aus

Im Werra-Meißner-Kreis hatte der bundesweite Verkehrsstreik von Verdi und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) weniger Auswirkungen als in den Ballungsgebieten.
Werra-Meißner – Der bundesweite Verkehrsstreik von Verdi und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte im Werra-Meißner-Kreis weniger Auswirkungen. Hier kam es im Gegensatz zu den Ballungsgebieten zu weniger Einschränkungen bei Bus- und Bahnverbindungen Gestreikt wurde wegen eines Tarifkonfliktes.
„Da die Gewerkschaften EVG und Verdi ihre Streikstrategie nur begrenzt offenlegen, stehen dem NVV nur eingeschränkte Informationen zu den Auswirkungen des Streiks zur Verfügung. Nach unseren Informationen fahren mindestens bis Montagnachmittag (27. März), voraussichtlich aber bis Mitternacht, im gesamten NVV-Gebiet keine Regionalzüge“, informierte Judith Féaux de Lacroix, stellvertretende Pressesprecherin des NVV. Im Werra-Meißner-Kreis mussten sich Fahrgäste auf Zugausfälle auf folgenden Linien einstellen:
- RE 2 (Erfurt – Kassel)
- RE 9 (Halle – Kassel)
- RB 6 (Eisenach – Bebra)
- RB 83 (Göttingen – Kassel)
- RB 87 (Göttingen – Bebra)
- Tram 4 (Hessisch Lichtenau – Kassel, Druseltal).
Bei den vom Lichtenauer Busunternehmen Frölich betriebenen Buslinien im Landkreis gab es gestern (27. März) keine Ausfälle, alle Busse seien gefahren. Die Mitarbeiter bekämen übertariflichen Lohn, hieß es seitens der Firma. Im Bereich der ambulanten und stationären Pflege kam es gestern zu keiner Arbeitsniederlegung. Wie Geschäftsführer Thorsten Rost von der Diacom Altenhilfe erläuterte, gelte für die Mitarbeiter eine diakonische Tarifbindung.
„Aus unserem Beschäftigtenkreis der Stadtverwaltung Eschwege liegen uns keine Informationen vor, dass diese aufgrund des Streiks nicht zur Arbeit erschienen sind“, berichtete Rebecca Herzog-Meister Fachbereichsleiterin Fachbereich Organisation und Personal. Dem schloss sich Landkreissprecher Jörg Klinge für die Kreisverwaltung an: „Ich kann keine Auswirkungen vermelden.“
Schülerinnen und Schüler im Kreis müssen sich keine Sorgen machen, wenn sie aufgrund des Streiks zu spät kamen oder den Unterricht verpasst haben, sagte der stellvertretende Schulamtsleiter Jürgen Krompholz. „Wenn bei diesem Streik die Eltern ihre Kinder nicht in die Schule fahren können, bleiben die Schüler dem Unterricht ja nicht mit bösem Willen fern.“ Deshalb werde in den Schulen davon abgesehen, unentschuldigte Fehlstunden zu vermerken, die zum Schuljahresende im Zeugnis stehen. (Theresa Lippe/Stefan Forbert)
Tarifkonflikt ist Ursache für Streik
Wegen des Tarifkonflikts im öffentlichen Dienst hatten die Dienstleistungsgesellschaft Verdi und – aus Solidarität – die EVG bundesweit zu dem eintägigen Warnstreik aufgerufen. Die Gewerkschaften begründeten dies mit unzureichenden Angeboten der Arbeitgeber. Alle Beschäftigten, die zum Ausstand aufgerufen wurden, seien dem Appell gefolgt, sagte der Verdi-Landesbezirksleiter Jürgen Bohnert gestern: „Die Beschäftigten wollen ganz deutliche Zeichen setzen.“ (dpa/lhe)