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Planungen für Feuerwehrstützpunkt Reichensachsen laufen wieder an

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Von: Emily Spanel

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So soll er einmal aussehen, der Feuerwehrstützpunkt in Reichensachsen. Wegen der allgemeinen Lage am Markt wurde ein Baustopp verhängt.
So soll er einmal aussehen, der Feuerwehrstützpunkt in Reichensachsen. Wegen der allgemeinen Lage am Markt wurde ein Baustopp verhängt, jetzt sollen die Planungen wieder anlaufen. © privat/nh

Kosten für Feuerwehrstützpunkt liegen nach aktuellen Schätzungen derzeit bei 8,4 Millionen Euro.

Werra-Meißner – Die Gemeinde Wehretal wird die Planungen für den Neubau des Feuerwehrstützpunktes in Reichensachsen wieder aufnehmen. Die Gemeindevertretung hat in ihrer jüngsten Sitzung am Donnerstagabend bei drei Stimmenthaltungen beschlossen, die Planungen für das Gemeinschaftsprojekt der Gemeinde Wehretal und des Werra-Meißner-Kreises wieder bis zur Ausschreibungsreife gelangen zu lassen.

Noch im Mai des vergangenen Jahres waren die Ausschreibungen für den Neubau mit sofortiger Wirkung auf Eis gelegt worden (wir berichteten). Die damalige Marktsituation mit dramatisch gestiegenen Baukosten hatte das größte Brandschutzprojekt im Werra-Meißner-Kreis torpediert. Der neue Feuerwehrstützpunkt soll nicht nur von den Wehren der Gemeinde genutzt werden, sondern gleichzeitig als Ausbildungszentrum des Kreises dienen. Für den Standort Reichensachsen sprach dabei die zentrale Lage und die kommende Abfahrt der Autobahn 44.

„Nachdem die Märkte sich wieder beruhigen, wurde auch die Kostenfortschreibung für den Neubau aktualisiert“, erklärte Wehretals Bürgermeister Timo Friedrich am Donnerstag. „Die Ergebnisse sind ernüchternd.“ Die geschätzten Kosten für das Projekt betragen aktuell 8,4 Millionen Euro. Nach jetzigem Stand bedeutet das eine weitere Kostensteigerung über das Jahr von 14 Prozent.

Aber: Diese geschätzte Steigerung beruht auf einer statistischen Fortschreibung anhand des Baupreisindex aus dem vierten Quartal 2022. „Nach Einschätzung von Fachleuten könnten sich diese Werte – sofern es keine Verschlechterung der Situation gibt – in den nächsten Monaten verbessern“, so Bürgermeister Friedrich. Im Einzelnen sei auch festzustellen, dass etwa die Preise für Bauholz deutlich gesunken seien.

Große Sorgen bereite noch die Entwicklung des Zinsmarktes. Aktuelle Zinssätze für Kommunaldarlehen liegen etwa bei 3,9 Prozent. Durch die Zinsentwicklung seien massive Auswirkungen auf die Haushalte der Gemeinde in den kommenden Jahren zu erwarten.

Gänzlich zerschlagen hat sich in den vergangenen Wochen auch die Erwartung, dass vonseiten des Landes eine Veränderung im Förderungswesen eintreten könne. Entsprechende Bemühungen der Gemeinde Meinhard sowie ein Brandbrief der Bürgermeister an das zuständige Ministerium sind kläglich gescheitert.

Keine Entscheidung für Baustart

Der jüngste Beschluss der Gemeindevertretung Wehretals ist noch nicht gleichzusetzen mit einer Entscheidung für einen Baustart. Indem man aber alle erforderlichen Unterlagen ab sofort aktualisierte, fortschreibe und zur Ausschreibungsreife bringe, könne man den optimalen Zeitpunkt abpassen, diese an den Markt zu geben. „Aktuell“, schätzt Bürgermeister Timo Friedrich, „könnte dieser Zeitpunkt im Sommer/Spätsommer 2023 sein“. (Emily Hartmann)

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