PTA-Schule in Hessisch Lichtenau ist noch nicht sicher

Die Errichtung einer Schule für die Ausbildung Pharmazeutisch-technischer Assistenten (PTA) im Werra-Meißner-Kreis scheitert derzeit noch an der Finanzierung.
Werra-Meißner – Beim Bau der Schule für Rettungssanitäter, den das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Witzenhausen derzeit in Hessisch Lichtenau verfolgt, soll auch eine Ausbildungsstätte für Apotheken-Auszubildende integriert werden, um einen Gesundheitscampus zu bilden.
„Für die Betriebskosten brauchen wir aber eine Schwarze 0 und das schaffen wir nur mithilfe des zuständigen Sozialministeriums“, sagt Projektleiter Thomas Freiberg.
In den Haushaltsberatungen im hessischen Landtag wurde gerade ein Antrag der SPD-Fraktion über zwei Millionen Euro zur Errichtung des Gesundheitsschulzentrums abgelehnt. Aber auch die laufenden Kosten des Schulbetriebs sind noch nicht in trockenen Tüchern. Die Planungen sind ansonsten weit fortgeschritten.
Die Eröffnung einer PTA-Schule würde die Sorgen in Teilen Nord- und Osthessens mildern. Seit Jahren schlagen Apotheken Alarm, weil ihnen die Nachwuchskräfte fehlen. „Es gibt keine Apotheke im Kreis, die nicht unter Fachkräftemangel leidet“, sagt Apotheker Dr. Joachim Kirch. Er hat die fehlenden Ausbildungsmöglichkeiten als Ursache ausgemacht und setzt sich deshalb für die Eröffnung einer neuen Schule ein. Vor sechs Jahren hatte die PTA-Schule in Kassel geschlossen. „In ganz Nordhessen gibt es keine einzige PTA-Schule mehr, um Fachpersonal für diesen Beruf zu gewinnen“, sagen auch die Landtagsabgeordneten Karina Fissmann und Knut John (SPD), die sich enttäuscht von der Ablehnung im Haushalt zeigten. Auszubildende, die in einer Apotheke lernen, müssen derzeit bis nach Südhessen fahren. 100 Plätze stehen hier zur Verfügung. In Hessisch Lichtenau könnten immerhin 25 bis 30 Plätze entstehen.
Der Bau des Gesundheitscampus würde in Modulen erfolgen, die auch nach und nach ergänzt werden könnten, wenn es nach Baubeginn ein positives Signal geben würde. Hoffnung darauf macht die Landtagsabgeordnete Lena Arnoldt (CDU). Die Landesregierung befürworte die Initiative in Hessisch Lichtenau. „Aus dem Hilfspaket ,Hessen steht zusammen’ werden wir einen Betrag, der noch nicht in der Höhe feststeht, für den Bau der PTA-Schule bereitstellen“, berichtet sie aus Regierungskreisen. Für die Sicherstellung des Schulgelds fehle noch eine Rückmeldung vom Bund, der sich an der Finanzierung beteiligen wird.
(Tobias Stück)