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Menschen in Rekordtempo gerettet: Übung der Feuerwehr Bad Sooden-Allendorf

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Von: Christoph Cortis

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Sicher nach unten: Zur Menschenrettung wurde auch die 30-Meter-Drehleiter eingesetzt.
Sicher nach unten: Zur Menschenrettung wurde auch die 30-Meter-Drehleiter eingesetzt. © Chris Cortis

Bad Sooden-Allendorf – Das ging, begleitet von vielen Zuschauern, schnell über die Bühne: Bei ihrer traditionellen Osterübung hat die Freiwillige Feuerwehr Bad Sooden-Allendorf 14 Menschen in rekordverdächtigem Tempo aus einem brennenden Gebäude geholt.

Nach der Alarmierung am Dienstagnachmittag benötigten die knapp 40 Einsatzkräfte gerade mal 37 Minuten für die komplette Rettungsaktion. Im Schnitt sind das weniger als drei Minuten pro Person. Da musste jeder Handgriff sitzen – und tat es auch.

Angenommen war im Zentrum von Sooden ein Feuer, das sich im Dachstuhl des früheren Salzamtes, heute Sitz der Touristinformation, wegen eines technischen Defekts zu einem Vollbrand entwickelt hatte. Dicke Rauchschwaden, die unter dem Giebel hervordrangen, hatten schon frühzeitig viele Schaulustige angelockt.

Mit vier Löschfahrzeugen, der 30-Meter-Drehleiter und dem Einsatzleitwagen waren die Brandschützer ausgerückt. Da den Eingeschlossenen eine Flucht über das verqualmte Treppenhaus nicht möglich war, holten Wehrmänner vier Menschen mit der Drehleiter aus dem obersten Geschoss. Zehn weitere bargen sie aus dem Stockwerk darunter.

Innenangriff: Mit Atemschutzgeräten drangen die Wehrmänner ins brennende Gebäude ein.
Innenangriff: Mit Atemschutzgeräten drangen die Wehrmänner ins brennende Gebäude ein. © Cortis, Christoph

Dazu drangen Einsatzkräfte mit Atemschutzgeräten von zwei Seiten über Steckleitern ins Innere des Gebäudes ein. In die Rolle der Hilfesuchenden waren Mitglieder der Jugendfeuerwehr geschlüpft.

Demonstriert wurde auch der Einsatz eines sogenannten Sprungretters. Dabei handelt es sich um ein aufblasbares Kissen, 1,50 Meter hoch und drei Meter im Quadrat.

Aus dem Fenster geworfen, legte eine lebensgroße Puppe eine perfekte Landung hin und blieb ebenso unversehrt wie alle anderen Beteiligten. Um ein Übergreifen der Flammen zu verhindern, hatten die Feuerwehrleute ein Nachbargebäude mittels einer so bezeichneten Riegelstellung geschützt.

Hinter Flatterband verfolgten das spektakuläre Geschehen mehrere Hundert Zuschauer, darunter auch Bürgermeister Hix, Stadtverordnetenvorsteher Mario Ziegler und Stadtbrandinspektor Andreas Eichenberg.

Für Bad Sooden-Allendorfs neuen Wehrführer Werner Hiebenthal war die 121. die erste Osterübung unter seiner Regie. Er zeigte sich erfreut nicht nur über den reibungslosen Ablauf, sondern auch darüber, dass diese Tradition nach dreijähriger, coronabedingter Zwangspause wieder fortgesetzt werden konnte. Für das Publikum, das den Akteuren verdientermaßen viel Beifall spendete, hatte Hiebenthal jeden einzelnen Schritt der Übung fachmännisch kommentiert.

Für die Wehrmänner und -Frauen endete der „3. Ostertag“, wie sie ihn nennen, mit einem gemütlichen Beisammensein und einem deftigen Imbiss in der Feuerwache.

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