Schloss Rothestein wird zu Kulturort für Konzerte, Lesungen und mehr

Schloss Rothestein bei Bad Sooden Allendorf wird umfangreich saniert. Wir stellen die Arbeiten und Pläne für das besondere Gebäude auf dem Schlossberg in unserer Serie vor.
Bad Sooden-Allendorf – Ein Schloss war nie ein gesetztes Ziel für Alexander Djukic und Anika Freund-Djukic. Die Entscheidung, das Objekt auf dem Schlossberg hoch oben über Bad Sooden-Allendorf zu erwerben, war für sie aber die richtige – auch, wenn es immer etwas zu tun, zugleich aber auch immer wieder Neues zu entdecken gibt.
Im Mai 2021 haben die Marketing-Expertin und der Immobilien-Unternehmer aus Kassel das Schloss gekauft, bereits 2015 hatten sie es zum Verkauf stehend im Internet entdeckt. Für den Erhalt des weit über die Region hinaus bekannten Bauwerkes war das auch höchste Zeit.
„Wir sanieren momentan viele Bauschäden, insbesondere Wasserschäden. Das Gebäude wurde lange Zeit vernachlässigt“, erzählt Anika Freund-Djukic beim Rundgang durch das Schloss. Verstopfte Dachrinnen haben über die Jahre Wände im Gebäudeinneren beschädigt, vernachlässigte historische Fenster können jetzt in letzter Minute noch gerettet werden, bevor sie sonst für immer verloren gewesen wären.

Dass die Kasseler zugeschlagen haben, ist dem eindrucksvollen Bauwerk selbst, nicht den Umständen des ersten „Aufeinandertreffens“ zu verdanken. „Es war ein grauer, hässlicher Tag“, erinnert sich Anika Freund-Djukic an den 17. März 2021. In der Eingangshalle lagen zahlreiche tote Tauben, im Turm war viel Vogelkot. „Wir haben aber direkt das Potenzial gesehen, dass dieser Ort hat.“

Nach knapp sechs Wochen hat das Paar dann zugeschlagen und das Schloss gekauft. „Die Anfangsphase war sehr schwer“, betont Freund-Djukic. Immer wieder wurde in das Schloss eingebrochen, Scheiben kaputt geschlagen und auch eine Wand zerstört. Seitdem ist das Areal rundum kameraüberwacht und mit einer Alarmanlage gesichert.
Die häufigsten Fragen aus der Bevölkerung aktuell drehen sich tatsächlich nicht direkt um das Schloss selbst. „Wir werden sehr oft gefragt, wann die Zufahrtsstraße saniert wird“, sagt Freund-Djukic. Die Arbeiten dafür starten jetzt, und zwar am vergangenen Dienstag, 19. April. Innerhalb von rund drei Wochen wird die Fahrbahn abgefräst, die Mauer sauber gemacht und auch die Entwässerung wieder instand gesetzt. Die Fahrbahn wird künftig mit einem Kalkschotter ausgestattet sein, das ist so mit den Natur- und Denkmalschutzbehörden abgestimmt. Möglich wird in Zukunft auch Begegnungsverkehr. Das ist aktuell eine Herausforderung bei der rund zwei Kilometer langen Anfahrt auf die Burg. Vom 1. bis 8. Mai ist die Straße für die Arbeiten voll gesperrt.
Umfangreich gearbeitet wurde auch um das Schloss. Drei Waldarbeiter haben zwei Wochen lang Totholz entfernt und die Zuwegung so wieder sicher gemacht.
Von Konstantin Mennecke