Straßenmeistereien im Dauereinsatz
Schneesturm im Werra-Meißner-Kreis: NVV stellt Zugverkehr ein - Schulen bleiben heute zu
Der am Samstagnachmittag einsetzende starke Schneefall, der noch bis mindestens morgen Mittag andauern soll, hat den Verkehr in der Region am Sonntag weitestgehend zum Erliegen gebracht. Die Cantus-Verkehrsgesellschaft hat den Regionalverkehr in Nordhessen zumindest am gestrigen Sonntag komplett eingestellt.
Werra-Meißner - Fahrten von Bus und Bahn fielen aus oder waren stark verspätet. Wann sich die Lage wieder normalisiere, konnte der NVV noch nicht sagen und rät daher, sich in den kommenden Tagen über die aktuelle Situation zu informieren.
Auf den Straßen blieb alles ruhig
Ebenso ruhig wie auf den Gleisen blieb es auch auf den Straßen im Landkreis. Die Polizei vermeldete am Sonntag keine witterungsbedingten Unfälle. „Es halten sich alle daran und bleiben zu Hause“, sagte ein Sprecher der Polizeistation in Eschwege. Der Verkehr sei „verschwindend gering“. Auch auf Ausflüge auf den Hohen Meißner verzichteten die Menschen offenbar. Nur ganz wenige Autos seien auf dem Parkplatz am Plateau gesichtet worden, so der Polizeisprecher. Aber die Straße sei auch praktisch nicht passierbar gewesen.
Straßenmeistereien im Dauereinsatz
Generell nicht passierbar waren die Straßen im Kreis aber nicht. Dafür sorgten die Straßenmeistereien, die schon seit Samstag, 2.30 Uhr, rund um die Uhr im Einsatz waren. „Alles im Griff“, hieß es bei den Meistereien in Witzenhausen und Weidenhausen am Sonntagmittag. Von ihnen waren jeweils sechs Räum- und Streufahrzeuge im Einsatz. Lediglich auf dem Ringgau-Plateau wurde mit extremen Schneeverwehungen gekämpft.
Rund um den Hohen Meißner waren Straßenmeistereien mit kleineren Einsatzfahrzeugen unterwegs, um Schnee- und Eisbruch von den Pisten zu beseitigen, wie beispielsweise auf der Strecke zwischen Küchen und Hausen. Auf dem Meißner, in Hausen und Neuerode waren Bäume unter der Schneelast umgestürzt.
Schulen bleiben heute geschlossen
Aufgrund der Wetterlage fällt heute der Präsenzunterricht an allen Schulen im Kreis aus. Eine Notbetreuung von Schülern, so ein Kreissprecher, werde aber sichergestellt. Foto: Hessen Mobil
Heute sind die Schneewehen dran
Während die Feuerwehren im Kreis trotz der starken Schneefälle ein eher ruhiges Wochenende hatten, herrschte bei den drei Straßenmeistereien Hochbetrieb. Bei der Straßenmeisterei Meißner, die von Bad Sooden-Allendorf über Meißner, Eschwege, Waldkappel und bis Wichmannshausen für ein großes Gebiet mit etwas 270 Straßenkilometern zuständig ist, waren die Mitarbeiter seit Samstagabend rund um die Uhr im Einsatz. „Es ist alles befahrbar, manche Straßen nur einspurig, aber es geht“, sagte Sascha Salzmann, Leiter der Straßenmeisterei Meißner.
Man habe eher mit den starken Schneeverwehungen zu kämpfen. Dafür sollen aber erst am heutigen Montag die Schneeschleuder und eine Schneefräse zum Einsatz kommen. Beide Maschinen besitzt die Meißner Straßenmeisterei. Neben sechs Räumfahrzeugen habe die Straßenmeisterei, so Salzmann, 15 Mitarbeiter im Einsatz, die im Wechsel von drei Teams rund um die Uhr die Straßen räumen.
An erster Stelle stehe, so Salzmann, die Autobahn bis Walburg, dann kommen die Bundesstraßen dran. „In normalen Zeiten würden wir auch den Schulwegen erste Priorität einräumen, aber den Kampf können wir jetzt nicht gewinnen.“
Feuerwehren dankbar für Vernunft der Bürger
Die Feuerwehren im Kreis schätzen die Vernunft der Menschen, zuhause zu bleiben. „Gut, dass der starke Schneefall zum Wochenende gekommen ist, wenn die meisten Menschen nicht zwingend fahren müssen“, sagte Sontras Stadtbrandinspektor André Bernhard. Der allerdings hatte beim Schneeschippen gelben Schnee bemerkt. „Das muss der Saharasand sein“, ist sich der Feuerwehrmann sicher.
Ruhig war die Lage auch bei den Wehren in Waldkappel und Eschwege wie deren Feuerwehrchefs Karsten Degenhardt und Sven Rathgeber auf Anfrage der WR bestätigten.
Stefanie Salzmann