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Weißenborns Bürgermeister Thomas Mäurer strebt am 19. März die Wiederwahl an

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Von: Theresa Lippe

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Seit 12 Jahren im Amt: Thomas Mäurer (53) ist seit über einem Jahrzehnt Bürgermeister von Hessens kleinster Gemeinde, Weißenborn. Am 19. März tritt er zum dritten Mal zur Wahl an.
Seit 12 Jahren im Amt: Thomas Mäurer (53) ist seit über einem Jahrzehnt Bürgermeister von Hessens kleinster Gemeinde, Weißenborn. Am 19. März tritt er zum dritten Mal zur Wahl an. © theresa lippe

Am 19. März ist Bürgermeisterwahl in Weißenborn. Der amtierende Bürgermeister Thomas Mäurer will sich ein drittes Mal ins Amt wählen lassen.

Weißenborn – Er will es noch mal wissen: Thomas Mäurer (53) ist seit zwölf Jahren Bürgermeister von Hessens kleinster Gemeinde, Weißenborn. Am 19. März, also in knapp einem Monat, stehen dort die Bürgermeisterwahlen an und Mäurer will das Amt für weitere sechs Jahre übernehmen.

Die Wahl

Die Wahl findet am Sonntag, den 19. März statt. Um im Amt zu bleiben, braucht Thomas Mäurer lediglich eine Ja-Stimme mehr, als er Nein-Stimmen bekommt. „Ich gehe selbstbewusst und optimistisch davon aus, dass ich die Wahl gewinne“, sagt er und grinst. Denn die Konkurrenz ist nicht groß.

Die Gegner

„Ich trete mit viel Idealismus und aus Überzeugung an und nicht etwa nur, weil sonst niemand den Job will.“ Mäurer geht als alleiniger Kandidat ins Rennen um den Posten. „Niemand hat sich beworben, um als Kandidat für die Wahl zu Weißenborns Bürgermeister gegen mich anzutreten“, berichtet der 53-Jährige.

Ob das nun daran liege, dass alle so begeistert und zufrieden mit ihm seien (2017 wurde er mit 92 Prozent in die zweite Amtszeit gewählt) oder ob einfach niemand das Amt übernehmen will, vermag der Parteilose nicht zu sagen.

Das Amt

Als einziger Bürgermeister in Hessen gilt sein Job als Ehrenamt. Doch der Schein trügt, denn Mäurer steht täglich vor denselben Aufgaben wie seine Kollegen, die die Position hauptamtlich ausfüllen.

„Das ist mein Vollzeitjob, für den ich 60 bis 70 Stunden die Woche arbeite“, berichtet der Familienvater. Dafür bekommt er eine Aufwandsentschädigung, die knapp die Hälfte eines Bürgermeistergehalts im Werra-Meißner-Kreis misst. „Die Bezeichnung Ehrenamt spiegelt den Job nicht wieder“, sagt Mäurer. Schließlich sei er unter anderem für den Bauhof, den Kindergarten, die Verwaltung, die Kläranlage und die Wasserversorgung verantwortlich.

„Das ist in Weißenborn alles in kommunalen Händen. In größeren Gemeinden ist das nicht überall so“, weiß der 53-Jährige. Trotzdem werde er manches Mal von seinen Bürgermeister-Kollegen um sein Ehrenamt belächelt. Und das, „obwohl ich den gleichen Job für die Hälfte des Gehalts erledige.“

Die Ziele

„Solange die Eigenständigkeit von den Bürgerinnen und Bürgern gewünscht ist, hoffe ich, das auch weiter umsetzen zu können“, sagt Mäurer. Er sehe viele Vorteile in einer kleinen Gemeinde, wie beispielsweise kurze Dienstwege und ein persönliches Miteinander.

„Ich will mein Niveau der vergangenen zwölf Jahre halten“, sagt der Bürgermeister. Für Weißenborns Zukunft stünde nun erst mal der Breitbandausbau an, aber auch die Förderung der Integration von Neubürgern.

Eine Traumvostellung wäre die realistische Umsetzung von Feuerwehrthemen: „Das ist diesertage überall ein großes Ärgernis. Die Vorgaben kommen aus der Ferne und sind in kleinen Orten kaum umsetzbar und zu teuer.“

Die Probleme

„Als Bürgermeister hat man nie wirklich Feierabend“, sagt der Hundepapa. Gerne habe er ein offenes Ohr für die Bürger aus Rambach und Weißenborn, doch hätte sich über die Jahre der Umgangston der Menschen verändert und das gefalle ihm nicht.

„Die Leute sehen es teilweise als selbstverständlich, dass ich immer und überall für sie greifbar sein soll.“ Dabei sei eine gewisse Aggression spürbar und eine Dreistigkeit, die es bei seinem Amtsantritt 2011 noch nicht gegeben habe.

„Die Belange der Menschen sind mir immer wichtig“, versichert er. Doch der Ton mache eben die Musik. „Je länger man im Amt ist, desto häufiger trifft man natürlich Entscheidungen, die den einen oder anderen auch mal verärgern“, sagt der 53-Jährige.

Die Meilensteine

In zwölf Jahren Amtszeit häufen sich zahlreiche Meilensteine an. „An die einen erinnere ich mich natürlich lieber als an die anderen“, sagt Mäurer. So denkt er an den Schutzschirm zurück, die Schließung der Grundschule, die AfD-Veranstaltung im Jahr 2018, Corona, die Hessenkasse und ganz aktuell den Krieg in der Ukraine.

Die Zukunft

„Nur wenn ich fit bin, kann ich auch gut für Weißenborn im Einsatz sein“, ist er sich sicher. Deshalb sei es ihm wichtig, zukünftig im Urlaub einfach mal das Handy zuhause zu lassen. Mäurer ist bereits zwei Mal an Corona erkrankt und wünscht sich für die Zukunft deshalb vor allem eins: Gesundheit. (Theresa Lippe)

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