Thomas Mäurer will Weißenborns Bürgermeister bleiben

In Hessens kleinster Gemeinde ist am Sonntag (19. März) Bürgermeisterwahl. Thomas Mäurer ist der einzige Kandidat.
Weißenborn – Eine heiß erwartete Stimmenauszählung mit unklarem Ergebnis – wie jüngst in Kassel – wird es bei der Bürgermeisterwahl in Weißenborn aber nicht geben, denn es gibt nur einen Kandidaten: Thomas Mäurer. Der 53-Jährige kann bereits auf zwei Amtszeiten zurückblicken, in denen er als Weißenborns Oberhaupt fungiert hat. „In dieser Zeit habe ich einiges erlebt – Schönes und weniger Schönes. Aber die Belange der Menschen in Rambach und Weißenborn stehen für mich an erster Stelle“, sagt der Familienvater, der gemeinsam mit seiner Ehefrau Nicole und Hündin Paula und neuerdings auch dem kleinen Vierbeiner Pepe „in Hessens schönster Gemeinde“ lebt.
Besonders positiv in Erinnerung geblieben sei ihm die 650-Jahr-Feier in Weißenborn und die 725-Jahr-Feier in Rambach. „Es war toll, den Zusammenhalt der Bürgerinnen und Bürger zu sehen. In einer Großstadt gibt es das in dieser Form sicher nicht“, so der 53-Jährige. Nicht ganz so gern denke er allerdings an den Schutzschirm zurück, unter den seine Gemeinde im Jahr 2012 gefallen ist. „Das hat die Politik hier schon radikal verändert. Das war eine meiner größten politischen Herausforderungen bislang, die bis in die heutige Zeit hineinreicht“, erinnert er sich.
Als „klein, aber fein“ bezeichnet der Dörnermann seine Heimat, in der einst schon sein Vater Arno Mäurer 30 Jahre „regiert“ hat. Ob er genau so lange Bürgermeister bleiben will? „Mal schauen, das hängt natürlich auch davon ab, ob die Menschen mich noch so oft wiederwählen, aber vor allem auch davon, ob Weißenborn so lange selbstständig bleibt und bleiben kann.“ Auf Letzteres hoffe er definitiv. Mäurer: „Ich sehe viele Vorteile in der Selbstständigkeit – besonders das persönliche Miteinander und die gute Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt machen es häufig einfacher.“ Aber auch die kurzen Dienstwege würden oft Zeit und Nerven sparen.
Thomas Mäurer tritt als parteiloser Kandidat an, startete seine politische Karriere einst jedoch als Mitglied der SPD. Fraktionszugehörigkeit findet er – besonders auf regionaler Ebene – gar nicht mal so wichtig: „Viel wichtiger ist es, dass wir zusammenkommen, uns einig werden und alle Positionen angehört werden.“ Am Ende von politischen Diskussionen sei ihm wichtig, dass die beste Lösung für die Bürgerinnen und Bürger gefunden werde. „Nicht das Parteibuch zählt, sondern das Ergebnis“, ist sich Mäurer sicher. Und auch nach zwölf Jahren im Ehrenamt (denn in Weißenborn regiert der Bürgermeister nicht hauptamtlich) sind ihm die Werte Ehrlichkeit, Transparenz und Offenheit genau so wichtig wie bei seinem Amtsantritt im Jahr 2011. „Daran hat sich bis heute nichts geändert.“
Was er in all den Jahren als Bürgermeister gelernt habe, sei, dass er mehr auf seine eigene Gesundheit achten müsse. „Ich hatte zwei Mal Corona, das war schon hart“, berichtet der 53-Jährige. In dieser Zeit habe er viel Zeit mit Hündin Paula im Freien verbracht. „Ich habe für mich und meine Familie ein Stück Land hergerichtet, eine schöne Bank aufgestellt und dort viel Zeit verbracht, um mich zu erholen.“ Dieses eigene Stückchen Weißenborn sei bis heute sein Lieblingsplatz, um runterzukommen, nachzudenken oder einfach mal die Sonne zu genießen. „Ich kann nur ein guter Bürgermeister für meine Gemeinde sein, wenn ich fit bin“, lautet sein Fazit.
„Es klingt immer ein wenig abgedroschen, wenn die Männer sagen, ihre Ehefrauen hätten ihnen den Rücken gestärkt und ohne ihre Unterstützung sei das alles nicht möglich gewesen. Die Frauen haben ja selbst genug zu tun. Trotzdem will ich mich aber bei meiner Frau Nicole sowie meinem Sohn Marvin bedanken, die das alles mitmachen und mich hoffentlich am Sonntag auch wählen“, sagt Thomas Mäurer und lacht. (Theresa Lippe)