Verein möchte Freie Schule in Werleshausen gründen

Werleshausen. „Wir wollen keine Konkurrenz zu anderen Schulen schaffen, sondern eine Ergänzungsschule mit erweitertem pädagogischen Angebot sein."
Das ist den drei Vorstandsmitgliedern des Vereins „Land.Leben.Schule im Werratal“ (LaLeSchu) Katharina Franke, Silvia Hable und Gualter Baptista wichtig.
Ihr Plan ist: Im Gebäude der „Alten Dorfschule“ in Werleshausen, in dem bis vor zwei Jahren der evangelische Kindergarten beheimatet war, soll eine Freie Alternativschule mit Hortbetreuung im Grundschulbereich entstehen.
Die Schule soll Platz für 25 bis 30 Kinder bieten, die von zwei Lehrkräften unterrichtet werden. „Unser pädagogisches Konzept inspiriert sich aus Ansätzen von Montessori sowie Freinet und anderen alternativen Lernmodellen“, erklärt Katharina Franke.
„Das Konzept beinhaltet, dass die Kinder praxisorientiert lernen. Dazu wollen wir Kooperationen mit handwerklichen Betrieben im Dorf, Einrichtungen und auch mit Regelschulen eingehen. Die Kinder sollen draußen lernen, aber auch die für die Zukunft wichtige Technik beherrschen“, sagt Gualter Baptista. Der Grundstein für die neue Schule soll das Haus neben der Kirche werden. „Wir haben unser Konzept auf dieses Gebäude in Werleshausen abgestimmt“, sagt Silvia Hable. Dieses soll verkauft werden. Auch eine Privatperson war dafür im Gespräch.
„Das Haus gehört zur Geschichte des Dorfes“, ist Franke der Meinung. „Wir würden uns wünschen, dass es gemeinschaftlich genutzt werden kann.“ Hierfür bestehe Zustimmung im Ort, vertreten durch zwei Mitglieder des Ortsbeirates, die im Verein LaLeSchu sind. Der Weg, der am Haus vorbei zur Kirche führt, sei der einzige, der barrierefrei sei. Sollte der Verein das Gebäude erwerben können, wird dieser weiterhin öffentlich bleiben.
Nachmittags und am Wochenende soll das Gebäude für alle zur Verfügung stehen und einen Dorfmittelpunkt bilden. „Seniorentreffen, Kirchencafé oder Aktivitäten des Gemeindelebens - das ist alles möglich“, so Franke.
Um sein Vorhaben in die Tat umsetzen zu können, ist der Verein allerdings auf das Vertrauen und die Unterstützung der Stadt Witzenhausen angewiesen: „Ohne Gebäude bekommen wir kein Darlehen von der Bank und ohne Darlehen kein Gebäude“, sagt Katharina Franke. Zunächst solle das Projekt über Schulgeld und Zuschüsse finanziert werden. Nach drei Jahren übernehme der Staat dann 80 Prozent der Kosten.
Wenn alles wie geplant läuft, sollen die ersten Schüler im Sommer 2016 in der Bornhagener Straße die Schulbank drücken. Bis dahin bleibt es spannend: Am 12. Januar wird in der Magistratssitzung eine Entscheidung über die Zukunft des Gebäudes gefällt. Am 27. Januar entscheidet dann der Bauausschuss.
Von Maximilian Bülau