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Dorfentwicklung: Voraussetzungen und Förderung für Programm in Waldkappel

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Von: Stefanie Salzmann

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Die Mitte stärken und das Dorfleben revitalisieren: Das sind die Ziele des Dorfentwicklungsprogrammes, in das Waldkappel einsteigen kann. Berücksichtigt werden müssen alle 14 Ortsteile, wie hier Kirchhosbach.
Die Mitte stärken und das Dorfleben revitalisieren: Das sind die Ziele des Dorfentwicklungsprogrammes, in das Waldkappel einsteigen kann. Berücksichtigt werden müssen alle 14 Ortsteile, wie hier Kirchhosbach. © privat/nh

Die Vielfalt des dörflichen Lebens wieder zu aktivieren, alte Ortskerne zu stärken, den Zusammenhalt der dörflichen Gemeinschaft zu fördern und die Wohn- und Lebenssituation in Orten zu verbessern – das sind die groben und zugleich ambitionierten Ziele des großen Förderprogrammes „Dorfentwicklung“.

Waldkappel – Die Stadt Waldkappel mit ihren insgesamt 14 – zum Teil sehr kleinen – Ortsteilen könnte ab dem kommenden Jahr in das Programm einsteigen. Wie das funktionieren kann, erläuterte die Fachbereichsleiterin für Dorfentwicklung beim Kreis, Elvira Valtink, am Freitag den Stadtverordneten.

Was sind die Voraussetzungen, um in das Förderprogramm Dorfentwicklung aufgenommen zu werden?

In der neuen Förderperiode 2023 bis 2027 der Dorfentwicklung können sich nicht mehr einzelne Ortsteile um Aufnahme in das Förderprogramm bewerben. „Man muss den Blick auf alle Ortsteile haben“, erklärt Elvira Valtink. Dazu muss die Kommune selber ein Konzept erarbeiten, und zwar unter Mitarbeit und Beteiligung ihrer Bürger. Dieser Teil nennt sich „Dorfmoderation“. „Dafür kann sich die Kommune aber Unterstützung holen“, sagt Elvira Valtink. Infrage kommen dafür Fachbüros. Die Gemeinde Herleshausen hat gerade über eine öffentliche Ausschreibung ein Büro engagiert. Bereits die Dorfmoderation wird mit 75 Prozent und maximal 20 0000 Euro gefördert.

Wie sieht eine Dorfmoderation aus?

Zum einen muss es Bestandsaufnahmen für die einzelnen Ortsteile geben, deren Stärken und Schwächen müssen dargestellt werden, eine Aussage über das bürgerschaftliche Engagement muss getroffen werden und die Menschen in beispielsweise Workshops zu ihren Wünschen und Vorstellungen befragt werden. Das Konzept soll im zweiten Halbjahr dieses Jahres beim Kreis vorliegen. Die Ergebnisse der Dorfmoderation sind Voraussetzung für das eigentliche Förderprogramm. Will Waldkappel nächstes Jahr starten, müssen die Ergebnisse bis spätestens 1. Februar 2024 beim Landkreis vorliegen.

Wo genau können Dorfprojekte gefördert werden?

In den einzelnen Ortsteilen werden sogenannte Fördergebiete festgelegt, die sich im Wesentlichen um den Ortskern konzentrieren. Nur Vorhaben, die innerhalb der Fördergebiete liegen, können finanziell unterstützt werden. Das betrifft vor allem private Projekte. „Der Schwerpunkt des Programmes liegt in der Innenentwicklung der Dörfer“, so die Fachbereichsleiterin.

Wofür gibt es Mittel aus der Dorfentwicklung?

Mittel gibt es für die Sanierung (auch die energetische) von alten Gebäuden, aber auch von Scheunen und Kulturdenkmälern. Gefördert werden können auch kommunale Projekte, etwa die Neu- oder Umgestaltung von Spielplätzen oder Gemeinschaftsplätzen etc.

Wie hoch ist die Förderung?

Die Obergrenze der Förderung liegt bei privaten Projekten bei 35 Prozent der Nettoinvestition und maximal 45 000 Euro. Für Kulturdenkmäler gibt es maximal 60 000 Euro. Wer zum Beispiel in eine Scheune drei Wohneinheiten einbaut, kann bis zu 200 000 Euro Förderung bekommen. Bei kommunalen Projekten reicht die förderfähige Summe bis 1,5 Millionen Euro.

Gibt es für die Kommune Einschränkungen, wenn sie in das Dorfentwicklungsprogramm aufgenommen wird?

Anders als das bisher der Fall war, schließen die neuen Förderrichtlinien nicht zwingend aus, dass die Kommunen auch im Außenbereich der Ortschaften neue Baugebiete entwickeln. Dazu müssen sie allerdings den Wohnraumbedarf ebenso wie den Leerstand in dem jeweiligen Ortsteil darstellen.

Wer sind die Ansprechpartner für die Dorfentwicklungsprojekte?

Die Stadt Waldkappel müsste einen Ansprechpartner für das Programm in der Stadt ernennen oder eine Arbeitsgruppe schaffen, die sich des Vorhabens annimmt. Möglich sei auch die Beauftragung eines Büros, das die Aufgabe für die Kommune übernimmt. Zudem wird die Beantragung von Förderung auf dem Dorfentwicklungsprogramm künftig über das Onlineportal agrarportal-hessen. de möglich sein. (Stefanie Salzmann)

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